Gleich für zwei neue Feuerwehrfahrzeuge wurden am Freitagabend symbolisch die Schlüssel im feierlichen Rahmen übergeben. Eigentlich sollte nur das langersehnte Tanklöschfahrzeug, welches die Lauchhammeraner Floriansjünger über eine 70 %ige Landesförderung Brandenburg erhielten, feierlich in Dienst gestellt  werden. Doch vor genau 207 Tagen kam das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der West-Wehr nicht von einem Einsatz wieder zurück. An diesem Tage ging nicht nur für die Kameraden die Sonne unter. Der tragische Unfall überschattete auch die Feierlichkeiten zur 120 Jahr-Feier der Wehr am 28. August 2021. „Von uns allen hätte niemals jemand im Traum daran gedacht, dass wir einmal von einem Unheil ereilt bzw. überschattet werden. Der 23. August 2021 war ein schwarzer Tag in der Geschichte der Wehr“, so Löschzugführer Rene Hadlich.  Doch die Kameraden ließen sich nicht entmutigen. Zusammen mit der Stadtverwaltung wurde emsig nach einer Lösung für das unverhofft eingetretene Problem gesucht. „ Es ist immer wieder super, dass die Pflichtaufgabe Brandschutz im Ehrenamt wahrgenommen werden kann und wir uns auf Euch verlassen können. Deshalb haben wir auch alles  bei uns in der Verwaltung  in Bewegung gesetzt um den Malus den wir hatten wieder auszugleichen. Mit einer Menge Geld versuchen wir sicher zu stellen, dass diese Pflichtaufgabe mit vernünftiger Technik weiterhin wahrgenommen werden kann und dass die Kameraden auch vernünftig zu den Einsatzorten fahren können“, so der stellvertretende Bürgermeister Jörg Rother in seiner kurzen Ansprache. Und so wurden am Freitagabend das Tanklöschfahrzeug auf TATRA-Fahrgestell vom Typ „TLF-W BB“ und eben die Ersatzbeschaffung des verunfallten Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug offiziell in Dienst gestellt. „Vor genau 202 Tagen feierten wir an gleicher Stelle das 120jährige Bestehen der freiwilligen Feuerwehr Lauchhammer-West. Himmelhochjauchzend mit dem Ausblick auf das neue TLF, zu Tode betrübt und immer noch geschockt durch den Unfall des HLF begingen wir gemeinsam  mit den aufbauenden Worten des Minister Stübgen und unseren amtierenden Bürgermeisters Rother  unsere Feierlichkeiten unseres Jubiläum. Seitdem, 202 Tage, fast täglich geprägt durch Abnahme, Aufregung, Ausbildung, Diskussion, Einweisung, Enttäuschung, Erklärung, Kalkulation, Kontrolle, Präsentation, Schlaflosigkeit, Überzeugung, Verhandlung“, sagte  Stadtwehrführer Silvio Spiegel. Gleichzeitig bedankte er sich bei allen Mitwirkenden in der Verwaltung und Feuerwehr, dass es ermöglicht werden konnte, heute und hier zwei neue Einsatzfahrzeuge für die Sicherheit unser Bürgerinnen und Bürger in Dienst zu stellen um somit den stetig wachsenden Einsatzaufgaben gerecht zu werden.
Bevor die Fahrzeugschlüssel offiziell ihren Besitzer wechselten, gab Pfarrer Steffen Doms den Kameraden und Kameradinnen noch Gottes Segen mit auf den Weg. „ So wollen wir heute auch Gott bitten seine segnende Hand auszubreiten über alle, die im Dienst an ihren Mitmenschen diese Fahrzeuge benutzen. Und über alle , die in einer Notlage geraten sind und durch einen Einsatz Hilfe erwarten. Herr unser Gott, wir bitten dich für den Dienst unserer Feuerwehrleute, bewahre sie bei ihren Übungen und Einsätzen und segne ihre Gemeinschaft und ihre Technik, wie die heute übergebenden Einsatzfahrzeuge. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn ahmen“.
Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen, der im März 2020 mit seinem ehemaligen Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern den Vertrag für die Beschaffung der 35 dieser Tanklöschfahrzeuge  Tatra unterschrieben hat, war begeistert, solch ein Fahrzeug einmal live gegenüber zu stehen. „Ich finde das ist ein heißer Feger. Er wird seinen Dienst tun. Soweit wir es können, werden wir helfen, dass sie die richtigen Einsatzmittel zur Verfügung haben“, so der Minister, der sich für die Arbeit der ehrenamtlichen Kameraden bedankte.