20. April 2009 / 18:04
Autor:  Alexander Kohl

gemeinsamer Ausbildungstag

Feuerwehr und DRK üben gemeinsam

Berührungspunkte gibt es viele. Ob der Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, eine Türöffnung, der Massenanfall von Verletzten oder einfach nur die Tragehilfe. Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiten sehr oft zusammen. Um diese Zusammenarbeit zum Wohl der Patienten zu stärken, sind die FFW Lübbenau und das DRK Calau einen neuen Weg gegangen. Erstmalig wurde am 28. März im Gerätehaus der FFW Lübbenau ein gemeinsamer Ausbildungstag organisiert. Das Thema war die kontrollierte Teamarbeit der technischen und medizinischen Einsatzkräfte am Unfallort. Hochkarätige Referenten, sowie zwei Einsatzübungen garantierten einen hohen Lernerfolg für beide Fachrichtungen. Die große Bedeutung dieser Fortbildungsmaßnahme wurde in der Begrüßung durch den Schirmherrn, Bürgermeister Helmut Wenzel, hervorgehoben.
Dr. med. H. Handschak eröffnete die Seminare für beide Fachrichtungen mit seinem Vortrag: Einsatzstichwort „VKU“ Koordination von medizinischer und technischer Rettung. Anschließend wurde durch Feuerwehr und Rettungsdienst die Zusammenarbeit in einer Einsatzübung „Tiefbauunfall“ anschaulich demonstriert. Ein abgestürzter Kanalarbeiter wurde nach medizinischer Erstversorgung patientengerecht aus einem 5,60m tiefen Schacht gerettet. Die Rettungsmaßnahmen im Schacht wurden für alle Teilnehmer auf eine Leinwand außerhalb des Gefahrenbereiches übertragen. Nach einer Pause konnten die Kameraden der Feuerwehr beim Stationstraining die technische Rettung aus der Tiefe, sowie die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst trainieren. Hierfür wurden sie u.a. durch die Lehrrettungsassistenten des DRK im Umgang mit dem KED-System, der Schaufeltrage sowie andere Hilfeleistungen und Rettungstechniken eingewiesen. Parallel dazu unterrichtete Herr Prof. Dr. med. Olaf Schedler die Mitarbeiter des Rettungsdienstes über das Thema: Der polytraumatisierte Patient nach Unfall. Herr Dipl. Ing. Thomas Unger von der ADAC-Unfallforschung referierte anschließend für beide Fachrichtungen über die Möglichkeiten und Hindernisse der technischen Rettung aus PKW an Fahrzeugen unterschiedlicher Baujahre und Entwicklungsstufen. Die zweite Einsatzübung: „VU eingeklemmte Person, 2. PKW brennt“, demonstrierte das eben erlernte anschaulich.
Zum Abschluss dieses Seminartages informierte Herr Prof. Dr. Ing. Claus König wiederum beide Fachrichtungen über die Möglichkeiten der Crashsimulation an PKW’s. In den Pausen konnten sich alle Teilnehmer über die bestehenden Möglichkeiten des Rettungswesens des Landkreises OSL informieren. Eine Technikausstellung mit den neusten Möglichkeiten der Patientenrettung rundete die Veranstaltung ab. Diese ehrenamtlich organisierte Veranstaltung wurde von den Teilnehmern als sehr lehrreich, interessant und als voller Erfolg bewertet. Das Organisatorenteam möchte sich hiermit bei allen Sponsoren, fleißigen Helfern und den Referenten für ihren Einsatz nochmals bedanken. Ohne ihre Hilfe und Unterstützung wäre der Erfolg dieses Seminars unmöglich gewesen.

Fotos: Ronny Richter