16. Mai 2009 / 22:05
Autor:  Peter Becker

2. Spreewald-Cup in Klein Radden

29 Männer- und 7 Frauenmannschaften am Start

Der 2. Spreewald-Cup der Feuerwehren hat am Samstag in Klein Radden stattgefunden. Die Besten waren die Männer aus Willmersdorf/Stöbritz und die Frauen aus Buchwäldchen. Manfred Mrose, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes und Ortsvorsteher und Ortswehrführer von Klein Radden, hatte die 29 Männermannschaften und sieben Frauenmannschaften in seinem „freundlichen“ Dorf, wie er Radden aus dem Wendisch/Sorbischen übersetzte, begrüßt. Gestartet wurde in der Disziplin „Löschangriff nass“, bei der die Mannschaften in möglichst kurzer Zeit Schläuche kuppeln, eine Pumpe starten und mit einem Strahlrohr eine elektronische Zieleinrichtung treffen mussten. Am Start war auch die hoch favorisierte Gastmannschaft aus dem thüringischen Gamstädt. Der mehrfache Kreismeister und deutsche Meister 2008 hatte ein wenig Pech und musste sich am Ende mit dem 14. Platz begnügen. Bei den Männern siegte die Mannschaft aus Willmersdorf-Stöbritz (Luckau) mit einer Zeit von 23,11 Sekunden. Die aktuelle Brandenburger Bestzeit liegt bei 22,77 Sekunden und wurde somit nur knapp verfehlt. Zweit- und Drittplatziert haben sich die Mannschaften der Männer aus Radinkendorf (Beeskow) und Nitzahn (Milower Land, Havelland). Gastgeber Klein Radden II belegte mit 26,54 Sekunden den neunten Platz. Bei den Frauen siegte die Mannschaft aus Buchwäldchen mit 32,14 Sekunden vor Missen (33,44) und Simmersdorf (33,54). Melanie Schauer (24), Sachbearbeiterin bei einem Stromversorgungsunternehmen, sowie die beim unteren Denkmalschutz in der OSL-Kreisverwaltung arbeitende Melanie Franke (30), beide mit ihren Strahlrohren entscheidend am Sieg beteiligt, waren noch ganz außer Atem: „Wir sehen diesen Wettkampf als sportliche Herausforderung in unserem Büroalltag. Und wer im Dorf wohnt, ist sowieso immer irgendwo dabei, meist bei der Feuerwehr, wie die ganze Verwandtschaft. Es macht eben auch so richtig Spaß, mit den Mädels zu zeigen, dass wir's drauf haben.“ Am Rande des Sportplatzes fachsimpelte eine ältere Herrenriege über den Verlauf des Wettkampfes. „Bei uns ging das früher zackiger zu. Wir mussten im Gleichschritt antreten, und an unserer Uniform durfte kein Makel sein. Unser Feuerwehrchef war ehemaliger Offizier, der achtete auf so etwas sehr genau“, erzählte der Klein Raddener Alfred Richter (74), der seit 1953 an zahlreichen „Löschangriffen nass“ teilgenommen hatte. „Aber irgendwie musste wohl immer Lübbenau siegen, denn wir Kleinen durften ja wohl nicht besser sein als die Großen, so empfanden wir das damals“, ergänzte er noch und war sogleich in ein Fachgespräch mit Lübbenaus Bürgermeister Helmut Wenzel (parteilos) verwickelt. Dieser ging auch auf das Fehlen der Städtemannschaften beim Wettkampf ein: „Unsere Frauen und Männer von der Feuerwehr befinden sich häufig im Einsatz, sie sind die Ersten bei Unfällen und anderen schlimmen Ereignissen. Da muss man einfach mal auch Verständnis dafür haben, wenn sie die knappe Zeit bei ihren Familien verbringen.“ In der Altherren-Fachgruppe war auch der vom Bodensee angereiste Adolf Krause (86), der seine startende Raddener Verwandtschaft anfeuerte. „Eine wunderbare Atmosphäre hier, da fiebert man richtig mit den Enkeln und Urenkeln mit“, sagte er. Die Siegermannschaften haben sich für die Landesmeisterschaften in Rhinow am 19. und 20. September qualifiziert, an denen auch die Feuerwehr von Klein Radden teilnehmen wird. Dies ist in der 85-jährigen Feuerwehrgeschichte des 127 Einwohner zählenden Ortes das erste Mal der Fall, so Feuerwehrchef Manfred Mrose. Quelle: Lausitzer Rundschau

Fotos: W. Mußlick, H. Neumann