18. Mai 2009 / 22:05
Autor:  Bernd Balzer

Chlorgas-Alarm im Ortrander Schwimmbad

Simone Rößmann trocknet gerade die Saft-Gläser im Ortrander Schwimmbad ab. Sie stutzt – irgendetwas ist heute anders.

Die Tür zum Schwimmmeisterhäuschen steht offen und seltsame weiße Wolken schweben über den Erdboden. Ihr wird unheimlich – sie alarmiert die Feuerwehr.  In der Leitstelle Lausitz in Cottbus läuft ihr Notruf um 18.32 Uhr auf. Der Disponent löst den Alarm aus und auf den Alarmrufempfängern der Kameradinnen und Kameraden von Ortrand und Großkmehlen erscheint: „Gas - Ortrand - Am Bad - Lausitz Komfort Campingplatz – zwei Mitarbeiter werden vermisst.“ Die Kameradinnen und Kameraden schnappen ihre Jacken, Hosen und Helme und stellen die Einsatzbereitschaft her. 18.34 Uhr ertönen die Sirenen in Ortrand und Groß kmehlen, ebenfalls von der Leitstelle Lausitz ausgelöst. Um 18.38 Uhr hört man die Feuerwehren in Ortrand fahren. Dann geht alles rasend schnell. Die sich im Einsatz befindlichen vier Feuerwehren stehen am Tor zum Schwimmbad. Der Einsatzleiter erkundigt sich bei Simone Rößmann und teilt seine Floriansjünger ein.  Außerhalb des Gefahrenbereiches wird mit einem Sprühstrahl gearbeitet, und vier Kameraden rüsten sich mit der schweren Atemschutzausrüstung aus. Ein zweiter Atemschutztrupp steht bereit. Akribisch notiert Stephanie Wilk den Druck in den einzelnen Flaschen. Dann marschieren die vier Kameraden unter Atemschutz in Richtung Keller unter dem Schwimmmeisterhäuschen. Hier finden sie Gerd Sasker, Mitarbeiter des Schwimmbadbetreibers Jens Bohge. Ihm wird eine Atemschutzmaske über das Gesicht gezogen, dann wird er mit einer Rettungsplane bedeckt und mit Hilfe dieser umgedreht. Die vier Kameraden tragen ihn die enge Treppe nach oben. Später wird Gerd Sasker sagen: „Die haben ganz schön geschuftet. 95 Kilogramm aus dem Keller holen ist schon eine riesen Leistung, aber das haben die Jungs drauf. Gelernt ist gelernt.“ „Bisher hatten wir uns mit der Problematik Chlor-Gas-Alarm so gut wie gar nicht beschäftigt.  Da aber die Notwendigkeit besteht, müssen wir auch solche Einsätze trainieren. Mit der Übung bin ich zufrieden, denn die Personen wurden schnell gefunden und gerettet. Insgesamt waren 17 Einsatzkräfte beteiligt“, resümiert Sven Wilk von der Ortrander Feuerwehr. Quelle: Lausitzer Rundschau