12. Juli 2009 / 22:07
Autor:  Mathias Klinkmüller

Kreisfeuerwehrtag 2009 in Lug Teil 2

Schnellste Feuerwehren des Landkreises gesucht

Umrahmt von einem gelben Sonnenblumenfeld reihten sich beim 16. Kreisfeuerwehrtag 2009 in Lug Dutzende rote Feuerwehrfahrzeuge aneinander. Doch für Landschafts-Romantik blieb den 31 Männermannschaften und zwölf Frauenmannschaften keine Zeit. Frauen wie Männer wollten beweisen, dass ihre Mannschaft die schnellste Feuerwehr des Landkreises Oberspreewald-Lausitz ist. Der 16. Kreisfeuerwehrtag des Kreisfeuerwehrverbandes Oberspreewald-Lausitz hatte Gewinner und Verlierer, Pechvögel und Glücksritter. Doch weder dem Glück noch dem Zufall wollten die Feuerwehrmannschaften im Vorfeld des Wettbewerbes ihren Löschangriff überlassen. Mit einem Zollstock in der Hand und einem Coach-Aufnäher am Kragen des Polo-Hemdes schritt der Boblitzer Mannschaftsführer an die Pumpe und schaute, wie hoch diese über dem Boden stand. „Das Gefälle zwischen Wasserbecken und Pumpe ist wichtig. Das bringt vielleicht ein paar Zehntelsekunden“, sagte Henry Pohl und klappte den Zollstock wieder zusammen. Da beim Löschangriff jede Sekunde zählt und kleinste Fehler entscheidend sind, waren die Anspannung und die Konzentration unter den Teilnehmern zu spüren. „Die Wettbewerbe machen mir wegen des Zusammenspiels von Teamgeist, Geschick und Schnelligkeit richtig Spaß. Wenn doch nur diese Aufregung nicht wäre“, erklärte die 30-jährige Mandy Dix von der Bronkower Feuerwehr. Neben ihr stand ihre Mannschaftskollegin Britt Hegewald (37). Doch nach dem Kommando „Auf die Plätze, fertig, Klappe!“ war alle Aufregung verflogen. Die Entfernung von der Pumpe zum Löschobjekt betrug 95 Meter. Bei diesem Lauf musste mit den Schläuchen gekuppelt, gerannt und gelöscht werden.Dass dies innerhalb von einer halben Minute ging, bewies das Geschick und die Sportlichkeit der Feuerwehren. Doch ein wenig Glück gehörte auch dazu. So sprang kurz vor dem Ziel den Schwarzbacher Frauen ein Schlauch am Verteiler ab. Das Löschwasser spritzte in einer Fontäne auf Stefanie Noack (23), die nun klitschnass war. Doch das imaginäre Feuer in Form eines Wasserbehälters, der ein elektrisches Signal sendet, wenn sich in diesem zehn Liter Wasser befinden, musste gelöscht werden. So kuppelte die nasse Schwarzbacherin den Schlauch wieder an und erhielt mit ihrer Mannschaft für den sportlichen Willen trotz des riesigen Zeitverlusts respektvollen Beifall der Zuschauer. „Es ist zwar schade, aber ich ärgere mich nicht darüber. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist mir wichtiger als die Zeit“, erklärte die durchnässte Stefanie Noack. Anderen Mannschaften erging es ähnlich. Ob kurz gestolpert oder eine sich lösende Kupplung – die Zeitnahme war gnadenlos. Nach dem Finallauf verkündete der Moderator für die Frauenmannschaft aus Buchwäldchen eine tolle Zeit von 37 Sekunden. Das war der Kreissieg. Nur einen Wimpernschlag dahinter stiegen mit 38 Sekunden Bronkow und mit 41 Sekunden die Frauenmannschaft Kittlitz auf das Siegerpodest. Mehr als zehn Sekunden schneller als die Frauen löschte die Siegermannschaft der Männer den fiktiven Brand. Nach nur 25 Sekunden beendeten die Zerkwitzer Feuerwehrmänner ihren Löscheinsatz.  Ihnen dicht auf den Fersen war die Mannschaft aus Gahlen, die mit 29 Sekunden ebenfalls die magische Marke von unter 30 Sekunden unterschritt. Dritter wurde die Mannschaft aus Lieske mit 35 Sekunden. Beim Wettkampf der Gruppenstafette waren nur vier Frauenmannschaften angetreten. Die Frauen aus Buchwäldchen gingen mit einer Zeit von 1:49 Minuten als Sieger hervor. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Manfred Mrose hätte sich gern mehr Teilnehmer gewünscht. „Einige haben kurzfristig abgesagt, da sie von ihren Arbeitgebern nicht frei bekommen haben“, sagte der oberste Feuerwehrmann des Verbandes. Auch das Material sei entscheidend gewesen. Denn einige Mannschaften betreiben den Wettbewerb mit von Sponsoren finanzierten Wettkampfschläuchen und Wasserspritzen, die vom Material für Wettkämpfe besser geeignet sind als die normalen Einsatzschläuche. Das könne gegen die Stoppuhr entscheidend sein. Quelle: Lausitzer Rundschau

Fotos: H. Neumann