23. August 2009 / 16:08
Autor:  Uwe Hegewald

Feuerwehrnachwuchs beweist Mut und Kletterkünste

Sommerlagerzelte auf dem Flugplatzgelände

Hoch hinaus zieht es die Bronkower Segelflieger bei ihren Ausflügen in den Lausitzer Himmel. Hoch hinaus wollte in diesem Jahr auch der Feuerwehrnachwuchs des Amtes Altdöbern und schlug seine Sommerlagerzelte bewusst auf dem Flugplatzgelände auf. Als kletternde Himmelsstürmer galt ihr Ziel jedoch den Wipfeln hoher Kiefernbäume. Flink wie ein Eichhörnchen steigt Emmely Hennig die Strickleiter hinauf, wälzt sich auf einen gespannten Feuerwehrschlauch und wartet auf die Anweisungen von Christin Schmoger. „Ich gebe dir jetzt ein wenig Seil“, ruft die Trainerin des mobilen Hochseilgartens hinauf und schon zieht sich die siebenjährige Emmely bauchwärts voran. In der Mitte der Schlauchhangelstrecke richtet sich die Neupetershainerin auf, schwingt das linke Bein über den Schlauch und lässt sich gesichert von Christin Schmoger abseilen. „Das war gar nicht so schlimm“, berichtet der mutige Feuerwehrsprössling von seinem Ausflug in neun Meter Höhe. Besonders tapfere klettern sogar die 37 Sprossen auf elf Meter hinauf, um die Anlage von „Prima Abenteuer“ aus Spremberg (Talsperre) zu testen. „Hut ab vor der Courage der jungen Feuerwehrleute“, würdigt Corinna Hoffmann. Die ehemalige Buchwäldchenerin und heute in Island lebende Zuschauerin macht Urlaub in der alten Heimat und ist mit ihrem Vater Dietmar zufällig auf die kleinen „Hochseilartisten“ aufmerksam geworden. Wie Amtsjugendfeuerwehrwart Marko Lehmann berichtet, gibt es an den drei Tagen des Sommerlagers noch weitere Mutproben zu bestehen. So dringen kleinere Gruppen in einen ehemaligen, völlig verdunkelten NVA-Bunker vor und versuchen dabei Gegenstände zu ertasten. Durch eine Nebelmaschine wird zusätzlich Rauch erzeugt sowie optische und akustische Effekte eines Brandes simuliert. „Wir mussten nur aufpassen, dass wir uns nicht gegenseitig umrennen“, beschreibt Eric Kroll seine Eindrücke im 8 x 10 Meter großen Bunker. „Einen Tisch und zwei Stühle habe ich ertastet. Das war richtig spannend“, so der Zehnjährige aus Altdöbern. Um insbesondere ältere Teilnehmer für Gefahren zu sensibilisieren, verstecken die Stationsbetreuer Uwe Hennersdorf und Manuel Dix ferner eine leere Gasflasche und einen Dummy, die es zu bergen gilt. „Die Teilnahme an den Stationen Hochseil und Bunker ist jedem unserer 40 Kinder und Jugendlichen freigestellt. Keiner wird zu etwas gezwungen“, betont Marko Lehmann. Das Mitziehen mit der Gruppe und der unbedingte Willen, zum Abschluss des Zeltlagers die begehrte Feuerwehrplakette „Jugendflamme“ in den Stufen 1 oder 2 zu erhalten, motiviere jedoch und sporne zusätzlich an. Fast schon als Erholung zählen da die Stationen „Wasser“, mit dem Errichten eines Auffangbeckens aus Steckleiterteilen sowie die Stippvisite im Liptener Naturschutzzentrum bei Stationsleiter Jürgen Jentsch. Dass beim 2. Sommerlager der Jugendfeuerwehren des Amtes Altdöbern ebenso der Spaß nicht zu kurz kommt, belegen der Besuch des Altdöberner Freibades, ein Grillabend oder etwa eine Nachtwanderung einschließlich „Feldkino“ und Geisterjagd. „Ein überaus ausgewogenes und solide vorbereitetes Lager, zu dem ich nur gratulieren kann“, fasst Kreisjugendfeuerwehrwart Fred-Hagen Karzenburg zusammen, der den neun Betreuern während der Ausbildung über die Schulter schaut. Quelle: Lausitzer Rundschau

Fotos: U. Hegewald