13. Juli 2010 / 22:07
Autor:  Ingrid Hoberg

Calauer Feuerwehr analysiert eigene Arbeit

Stadt Calau aktualisiert Gefahrenabwehrbedarfsplan

Alle zwei Jahre aktualisiert die Stadt Calau den Gefahrenabwehrbedarfsplan. Stadtwehrführer André Dreßler stellte in der Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause den aktuellen Stand vor. „Aus der Analyse von Gefahren und der Risikoeinschätzung können wir ableiten, wie viel Feuerwehr notwendig ist, um den Schutz der Bevölkerung sowie von Gütern zu gewährleisten“, erklärte er. Die Auswertung der Statistik habe ergeben, dass es beispielsweise bei Waldbränden das Ziel sei, in 15 Minuten mit einem Löschzug und 22 Einsatzkräften vor Ort zu sein. Das sei im Analysejahr 2009 zu 85 Prozent erreicht worden, teilte der Stadtwehrführer mit. Bei Gebäudebränden hat sich die Calauer Wehr das Ziel gestellt, in 15 Minuten mit zehn Leuten vor Ort zu sein. Zwei solcher Brände gab es 2009, in einem Fall sei die Feuerwehr erst nach 18 Minuten dort gewesen. Das bewertete Dreßler negativ, denn es können Menschenleben in Gefahr sein. Ein Schwerpunkt sind nach wie vor die Autobahnen A 13 und A 15. »Das Ziel, bei Fahrzeugbränden in 15 Minuten vor Ort zu sein, ist oft nicht zu schaffen«, stellte André Dreßler fest. In einem Fall sei die Feuerwehr erst nach 27 Minuten am Ziel gewesen, weil sie nicht durch einen Stau gekommen war. »Einige Schutzziele sind nicht zufriedenstellend erreicht worden«, sagte er. Als Ursache nannte er die personelle Situation der freiwilligen Feuerwehr. »Montag bis Freitag in der Zeit von 7 bis 17 Uhr sind nicht genügend Leute verfügbar. Das ist die kritische Einsatzzeit«, stellte er fest. Er appellierte an die Stadtverwaltung, bei Stellenausschreibungen aktive Feuerwehrleute zu berücksichtigen. »Wir haben fachlich gute Leute in unseren Reihen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kfz-Meister nicht die Qualifikation für die Arbeit im Bauhof hat«, sagte der Stadtwehrführer. Aus der Analyse der Schutzziele werde die Wehrführung Schlussfolgerungen ziehen. »Die Alarmierungs- und Ausrückkontrolle wird aktualisiert. Es müssen mehr Ortswehren schon zu Einsatzbeginn aktiviert werden«, betonte André Dreßler. Er verwies darauf, dass die Calauer Feuerwehr eine der ersten Wehren sei, die die Erfüllung der Schutzziele kontrolliert, abrechnet und analysiert. Die Calauer hätten sich darum bemüht, Gegenüberstellungen mit anderen Wehren zu erhalten, doch auch vom Landkreis habe es darauf bisher keine Reaktionen gegeben. Quelle: Lausitzer Rundschau

Foto: H. Neumann (Archiv)