14. Juli 2010 / 22:07
Autor:  Torsten Richter

Ein Mann für die große Technik

Für seine Verdienste ist Veit Knoppe mit dem Ehrenzeichen des OSL-Kreisfeuerwehrverbandes geehrt worden.

Der Ruhlander Feuerwehrmann Veit Knoppe bildet seit einem Jahrzehnt Floriansjünger, Rettungskräfte und Katastrophenschützer in und an ihren Einsatzfahrzeugen aus. An seine erste Fahrstunde in einem Feuerwehr-Lkw kann sich der heute 47-Jährige noch schemenhaft erinnern: »Das muss im Jahr 1981 in einem russischen SIL-Fahrzeug gewesen sein. Es hat unheimlich geholpert, aber das Auto war unverwüstlich«, erzählt Veit Knoppe. Inzwischen fährt der Ruhlander bereits seit fast drei Jahrzehnten Feuerwehrfahrzeuge aller Größen. Seit der Jahrtausendwende besitzt er die Berechtigung als Ausbilder im Fahrsicherheitstraining für »Fahrzeuge mit Blaulicht«, wie der gelernte Feuerwehrmaschinist sagt.´ Gemeinsam mit dem Kameraden Siegmund Schulz von der Calauer Feuerwehr bringt Veit Knoppe den OSL-Kursteilnehmern aus Feuerwehren, Rettungsdiensten und dem Katastrophenschutz die richtigen Reaktionen in brenzligen Situationen bei. Mittlerweile hätten bereits 800 Teilnehmer die insgesamt 30 Lehrgänge durchlaufen. »Uns ist es ganz wichtig, die Schüler für das Fahren unter Stress zu sensibilisieren. Sie müssen die Grenzen ihrer Fahrzeuge genau kennen«, erläutert Veit Knoppe den Sinn des Fahrsicherheitstrainings. Wer einen Lkw-Führerschein habe, könne deswegen noch lange nicht sicher mit einem großen Feuerwehrfahrzeug umgehen. Die meisten Schwierigkeiten gebe es aber beim Einschätzen der Fahrzeugmaße. »Das kann in zuparkten Wohngebieten problematisch werden«, weiß Veit Knoppe. Darüber hinaus sind das Brems- und das Wankverhalten der Feuerwehrautos extrem wichtig. »Der Bremsschlag muss in Fleisch und Blut übergehen, denn er kann Menschenleben retten«, so der Ruhlander Feuerwehrmann. Trainiert werden die Feuerwehr, Rettungs- und Katastrophenschutzkräfte auf dem Dekra-Testoval auf dem Lausitzring. Diesen Herbst solle dort erstmals eine Geländestrecke simuliert werden. »Das ist wichtig bei der Fahrt zu Waldbränden«, begründet der 47-jährige Knoppe. Das Fahrsicherheitstraining zahlt sich aus. So habe es in den vergangenen Jahren keinen Unfall mit »Blaulichtfahrzeugen« gegeben, bei dem jemand verletzt wurde. »Unser Landkreis ist bei der Ausbildung brandenburgweit führend«, sagt Veit Knoppe. Die Kreisverwaltung sei landesweit die einzige, die Geld in diese Ausbildung investiere. Zudem seien die OSL-Ausbilder auch in Sachsen gefragt. Dennoch stehe auch der Oberspreewald-Lausitz-Kreis vor großen Problemen. So hätten immer weniger Feuerwehrleute in der Region die Berechtigung, ihre Fahrzeuge zu steuern. Veit Knoppe fordert, dass die Träger der Feuerwehren in die entsprechenden Führerscheine der Kameraden investieren müssen. »Sonst könnte es eng werden.« Quelle: Lausitzer Rundschau

Foto: H. Neumann (Archiv)