29. Dezember 2010 / 23:12
Autor:  Kathleen Weser

Fräsen auf dem Marktkauf-Dach in Lauchhammer

Feuerwehr half fleißig mit

Lauchhammer . Der ergiebige Schneefall in der Nacht zum gestrigen Dienstag hat Marktkauf-Chef Mirko Buhr am Morgen zum Handeln gezwungen. Die enorme Schneelast auf dem Dach des Verbrauchermarktes war zur Gefahr geworden. Die geballte Kraft der Dachdecker-Zunft und die Feuerwehr waren im Räumeinsatz, damit heute wieder geöffnet werden kann. Dachdecker Frank Dietz im Einsatz auf dem Marktkaufdach. Die Schneelast musste abgeräumt werden, weil sich das Dach schon etwa fünf Zentimeter tief durchgebogen hatte. Dienstagmorgen: Die ersten Kunden des Marktkaufes Lauchhammer stehen vor verschlossener Tür. Der Verbrauchermarkt wird vorsorglich gesperrt. »Die Schneelast auf dem Flachdach ist gewaltig«, begründet Marktleiter Mirko Buhr diese Entscheidung. Die Konstruktion habe sich um bis zu fünf Zentimeter gesenkt. »Das liegt noch im Toleranzbereich. Aber durch Verwehungen sind stellenweise Schneehöhen zwischen 35 und 70 Zentimetern entstanden«, erklärt er. Deshalb seien heimische Profis mit dem Beräumen beauftragt worden.

Dachdecker Frank Dietz hat acht Angestellte sofort aus dem Urlaub geholt, um die 13 000 Quadratmeter große Dachfläche des Verbraucher- und des Baumarktes zu beräumen. »Ich bin zuversichtlich, dass wir das an einem Tag schaffen«, schätzt er mit Blick auf die geballte Kraft seiner Handwerkerzunft aus dem Stadtgebiet ein. Auf dem Marktkaufdach ist sie inzwischen mit Schneefräse und Schneeschiebern im Einsatz. Selbstverständlich legt der Chef auch selbst Hand an.

Die Kunden des Einkaufsmarktes zeigen Verständnis. »Es ist richtig, vorsichtshalber zu schließen, ehe Menschen zu Schaden kommen«, sagt Ursula Wenzel (62) aus Lauchhammer. Anke Buchold (31), die aus Raststatt zu Gast in Lauchhammer ist, muss ohne die geplanten Einkäufe umkehren. »Ein Einsturz wäre furchtbar. Es ist gut, dass der Markt sofort geschlossen wurde«, erklärt auch sie. Der Marktkauf soll am heutigen Mittwoch wieder geöffnet werden.

Mirko Buhr zeigt sich in den frühen Abendstunden optimistisch. »Die Feuerwehr ist zum Helfen angerückt. Gemeinsam mit den Dachdeckern haben die Leute eine tolle Leistung erbracht, für die ich sehr dankbar bin«, so der Marktkauf-Chef.

Auch im Amt Ortrand haben die Fachleute der Bauverwaltung die Kameraden der freiwilligen Feuerwehren nebst Technik wegen bedenklicher Schneelasten zur Lindenauer Turnhalle und zur Pulsnitzhalle gerufen. Doch Amtswehrführer David Langer hebt angesichts der Dachneigung der großen Mehrzweckhalle in Ortrand am Morgen sofort abwehrend die Hände. »Von meinen Männern betritt keiner dieses Dach«, sagt er. »Das ist einfach zu gefährlich.« Quelle: Lausitzer Rundschau