11. April 2011 / 21:04
Autor:  Rasche

Chemieunfall in der Hochschule Lausitz

gefährliche chemische Stoffe ausgetreten

Zu einem Chemieunfall in der Hochschule Lausitz ist es am Montagmittag auf dem Senftenberger Campus gekommen. Nach Angaben der Leitstelle Lausitz sind gefährliche chemische Stoffe ausgetreten. Kleines Ereignis große Wirkung: Ein Unfall in einem Labor der Hochschule Lausitz in Senftenberg hat am Montagnachmittag einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Während eines Versuchs war einem Studenten ein Kolben mit hochgiftigem Benzylcyanid aus der Hand gerutscht und auf den Boden gefallen. Rund 130 Milliliter der ätzenden Flüssigkeit waren ausgetreten.

Sofort war der Raum geräumt worden, die Hochschule rief zunächst die Giftnotrufzentrale, dann die Feuerwehr. Die zog sämtliche Kräfte aus Senftenberg und der näheren Umgebung zusammen. Im Minutentakt traf Verstärkung rund um die Hochschule ein. Um das Gebäude 14, das im hinteren Bereich des Senftenberger Campus liegt, wimmelte es schließlich vor Fahrzeugen, Blaulicht, Feuerwehrleuten und Mitarbeitern des Rettungsdienstes. Sechs Studenten, die zurzeit des Unfalls im Labor waren, wurden untersucht. Vier von ihnen mussten zur Überwachung ins Krankenhaus. Bei ihnen ist direkt nach dem Zwischenfall noch unklar, ob sie giftige Dämpfe eingeatmet und mit Nebenwirkungen zu rechnen haben.

Der Dekan des Bereichs Biochemie/Verfahrenstechnik, Professor Doktor Ingolf Petrick, war erleichtert, dass es keine Verletzten gegeben hat. Er stand, wie viele, vor dem Gebäude und schaute auf das Heer der Fahrzeuge: „Sicherheit geht vor“, sagt er, während Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken das Gebäude betreten. „Besser ein Fahrzeug zu viel als zu wenig.“ Ob die Hochschule den betroffenen Labortrakt kurzfristig wieder benutzen kann, war gestern Abend noch unklar. Sie geht jedoch davon aus, dass es keine längeren Sperrungen geben wird. Quelle: Lausitzer Rundschau

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