01. Mai 2011 / 22:05
Autor:  Stefan Uhlig

Der Turm? Nicht der Turm

Osterübung in Calau

Besorgt blickten die Calauer zu ihrem Tele-Tower hinauf, als am Freitag um 18 Uhr erneut die Sirenen heulten und Feueralarm gegeben wurde. Nein, der Fernsehturm brannte nicht schon wieder und der Alarm war auch kein Ernstfall, sondern eine Übung – die traditionelle Osterübung der Freiwilligen Feuerwehr Calau. „Wir wollen diesmal einen Wohnungsbrand mit Bergung verletzter Personen demonstrieren und zeigen, wie eine solche Brandbekämpfung abläuft. Im Ernstfall verschwindet die Feuerwehr im Hauseingang, und niemand kann sich vorstellen, was da eigentlich genau passiert“, erklärte André Dressler, stellvertretender Landesbranddirektor und Stadtwehrführer von Calau.

Mitten auf dem Marktplatz hatte die Feuerwehr eine Haus attrappe installiert. Die zahlreichen Schaulustigen hatten guten Einblick in das „Innere“.

Mit einem Tankfahrzeug, einem Rüstwagen sowie einem Gruppenfahrzeug rückte die Calauer Wehr aus und hatte beim Eintreffen auf den Marktplatz bereits die Rettungswagen des DRK im Schlepptau. Zugführer Michael Wegner machte sich umgehend ein Bild von der Situation, während seine Kameraden bereits erste Vorbereitungen trafen. „Das wichtigste ist in diesem Fall die Informationskette“, kommentierte André Dressler das Geschehen bei seiner Moderation und erklärte weiter: „Die simple Frage, ‚Wie komme ich in das Haus hinein?' bringt das erste Hindernis, denn manche Haustüren sind so gesichert, als seien sie ein Hochsicherheitstrakt.“ Mit fachmännischem Geschick öffneten zwei Feuerwehrleute die Haustür, ohne sie dabei zu beschädigen, und verschafften den Rettungskräften den Zugang. Durch die Rauchentwicklung musste nun der Einsatz unter Atemschutz erfolgen. „Im Ernstfall legen die Kameraden die Atemschutzgeräte bereits im Auto an, um beim Absitzen schon einsatzbereit zu sein“, so André Dressler.

Im Kriechgang kämpften sich dann die Feuerwehrleute in die Wohnung vor und fanden eine „verletzte“ Person.

Schon stand das DRK mit den Rettungsassistenten Andrea Niendorf und Steffen Usbeck in Bereitschaft, um den Verletzen nach der Bergung zu versorgen. Mit vereinten Kräften gelangen die Bergung und die Brandbekämpfung.

Ortswehrführer Fred-Hagen Karzenburg zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf der Übung. „Der Einsatz verlief so, wie wir ihn uns vorstellen. Die Kommunikation und Weisungskette haben sehr gut funktioniert. Für die Demonstration haben die Kameraden den Ablauf extrem verlangsamt dargestellt, denn im Ernstfall geht alles im Laufschritt ab“, so der Ortswehrführer.

Zur Auswertung und zu Lehrzwecken in der Feuerwehr wurde die Übung vom Hubsteiger aus gefilmt. Bürgermeister Werner Suchner dankte den Feuewehrleuten für ihre Einsatzbereitschaft. „Wie schnell die Feuerwehr gebraucht wird, haben wir Anfang vergangener Woche am Fernsehturm gesehen. Sie vermitteln uns ein Gefühl von Sicherheit für unsere Stadt“, so der Bürgermeister. Quelle: Lausitzer Rundschau

Fotos: H. Neumann