Angehörige und Freunde, Weggefährten und Vereinsmitstreiter in Lauchhammer trauern um Manfred Starke. Im Alter von 53 Jahren hat der Vollblut-Feuerwehrmann, Karnevalist und Hockeyfreund am Wochenende den Kampf gegen eine schwere Krankheit endgültig verloren. In lebendiger Erinnerung wird Manni, wie er genannt wird, vor allem wegen seines frechen Humors und als ein Mensch bleiben, der die eigenen Bedürfnisse immer weit hinter die der Anderen stellte. Angemessen ausgestattet wurde Manfred Starke von seinen Freunden zum 50. Geburtstag mit einem geteilten Karneval-Feuerwehr-Jacket nebst Hockey-Beinschutz und Weihnachtsmann-Mütze. Mit der Riesenfete im Festzelt erfüllte sich der Lauchhammeraner einen großen Wunsch. Der Tod von Manfred Starke aus Lauchhammer-West trifft die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Lauchhammer schwer. Dass die Truppe gut aufgestellt ist, daran hat der langjährige Jugendfeuerwehrchef großen Anteil. Denn der Nachwuchs, der durch die Schule von Manfred Starke gegangen ist, dient heute mit in der ersten Reihe. „Manni hatte 1968 selbst in der Jugendfeuerwehr angefangen und es einfach verstanden, Kinder und Jugendliche für die Brandschutzarbeit zu begeistern“, erzählt Stadtwehrführer Gerhard Baer. „Seine jährlich organisierten Jugendfeuerwehrlager waren legendär“, schwärmt Stellvertreter Silvio Spiegel.

Mit Charme hat Manfred Starke bei jedem Einzelhändler die Spendierlaune geweckt – ob es die Verpflegung für das Jugendcamp war oder die Bepflanzung für das Strandbad West. „In jedem Frühjahr hat Manni bei den Gärtnern in der Stadt seine Runde gedreht und die Blumen für die Pflanzkästen und -schalen besorgt. Kostenlos natürlich“, erzählt Gerhard Baer. Blumen gehören ins Strandbad, habe Manni immer gesagt und die Feuerwehr zum Transport des eingeworbenen Grüns verpflichtet. Gepflanzt hat er, meist unterstützt von geförderten Arbeitskräften der Stadt, immer auch selbst.

In diesem Jahr fehlt die Blumenpracht im Strandbad erstmals. Seit dem vergangenen Dezember musste der Feuerwehrmann aus gesundheitlichen Gründen bereits erheblich kürzer treten.

Im Feuerwehreinsatz war Manfred Starke praktisch immer. „Einmal bei einem Waldbrand sogar in Badelatschen“, berichtet der Vize-Stadtwehrführer. „Ihn dafür ins Gebet zu nehmen, hatte allerdings keinen Sinn. Manni hatte immer eine passende Antwort parat. Da fehlten einem selbst schon manchmal die Worte“, ergänzt Gerhard Baer lachend. Spaß habe es mit dem Kameraden immer gegeben. Dabei war dem Feuerwehrmann aber auch der Ernst der Lage stets klar. „Die Feuerwehr war sein Leben. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt der Stadtwehrführer. Die riesige Feuerwehrsammlung, die Manfred Starke seit den 70er-Jahren anlegt hat, werde in Ehren gehalten.

Unvergesslich bleibt Manfred Starke auch als Urgestein des Karnevals in Lauchhammer. Als „Tippse im Büro“ und singender Engel der „Glocken von Rom“ hatte er Sternstunden. Die Erinnerung an die Glanznummer „Schwanensee“, die Manni Starke gemeinsam mit Narren-Präsident Wolfgang Meyer aufs Parkett legte, trieb vielen Gästen Lachtränen in die Augen. „Manni hat immer neue Ideen in die Programme eingebracht und jeden Quatsch mitgemacht“, erzählt Wolfgang Meyer. Für die Finanzen des Karnevalclubs Lauchhammer (KCL) verantwortlich, wachte er aber auch streng über die Vereinskasse.

Die Gespräche mit Vereinsmitstreitern über die schönen gemeinsamen Erlebnisse hat Manfred Starke, schon schwer gezeichnet von seiner tückischen Krankheit, während der letzten Spazierfahrten durch den Schlosspark Lauchhammer-West hörbar genossen.

Das jungenhafte Kichern, wenn er sich diebisch freute, ist verhallt – sein Lebenslicht erloschen. Die Feuerwehrleute, die Karnevalisten, die Hockeyspieler und die vielen inzwischen auch erwachsenen Kinder, die er als Weihnachtsmann beglückte, nehmen Abschied. Die Erinnerung an Manfred Starke bleibt. _{Quelle: Lausitzer Rundschau}