02. Januar 2012 / 10:01
Autor:  B. Remus

Ortrands freiwillige Feuerwehrleute rücken 2011 mehr als 70 Mal aus

Der stellvertretende Ortrander Amtsbrandmeister und Ortswehrführer Sven Wielk sowie seine Kameraden werden die letzten zwei Wochen des vergangenen Jahres so schnell nicht vergessen. Als Einsatzleiter war er bei Verkehrsunfällen mit insgesamt drei Toten dabei. 72 Einsätze waren es für die Ortrander Wehr insgesamt, rund 30 mehr als im Durchschnitt der Jahre.

Als Sven Wielk am Neujahrstag vom Verkehrsunfall zwischen Großkmehlen und Frauwalde in der Nacht zu Silvester berichtet, schwingt noch die seelische Belastung in seiner Stimme mit: „Zwei Radfahrer von einem Pkw überfahren. Einer ist noch an der Unfallstelle verstorben, der andere wurde mit schwersten Verletzungen ins Dresdener Klinikum geflogen. Wir Feuerwehrleute hatten ihn mit Rettungssanitätern aus Großthiemig reanimiert, bis weitere Rettungskräfte eintrafen. Wir haben die Unfallstelle abgesichert und sie für den Rettungshubschrauber ausgeleuchtet. „Und vor allem haben wir die Unfallbeteiligten und all jene betreut, die zu dem Unfall dazugekommen waren und einen Schock erlitten hatten.“ Allein 25 Einsatzkräfte aus den freiwilligen Feuerwehren Ortrand, Groß- und Kleinkmehlen seien vor Ort gewesen, dazu Notfallseelsorger und Notfallhelfer. Die Feuerwehrleute waren um 0.28 Uhr alarmiert worden. Gegen 5 Uhr war dieser Einsatz beendet. „Um 5.30 Uhr waren wir wieder einsatzbereit“, sagt Wielk.

Doch es war nicht nur dieser Verkehrsunfall, der Wielk und anderen Helfern zusetzt. „Am Donnerstag voriger Woche war ich schon bei dem Unfall in Tettau, bei dem ein 81-jähriger Pkw-Fahrer einen Herzstillstand erlitten hatte und gegen eine Bushaltestelle gefahren war. Und am 19. Dezember waren wir im Einsatz, als auf der Landstraße zwischen Frauendorf und Tettau Vater und Tochter noch an der Unfallstelle verstarben. Das schlaucht.“ Wielk ist froh, dass für die Helfer professionelle Hilfe zur Verfügung stand. „Aber es hilft auch sehr, wenn wir untereinander darüber sprechen können“, sagt der stellvertretende Amtsbrandmeister.

Den letzten und damit 72. Einsatz 2011 hatten Ortrander Feuerwehrleute am Silvesterabend beim Brand in einer Tettauer Wohnung. „Aber die Bewohner hatten schon selbst gelöscht, sodass für uns nicht viel zu tun war“, resümiert Wielk.
Quelle: Lausitzer Rundschau

Fotos: (1) H.Neumann, (2) M. Sattler