Schon zwei Monate nach Gründung erhielten die Floriansjünger ihre erste Motorspritze. Gut ein Jahr später der erste große Einsatz. Ein Unwetter brach über den Ort herein. Viele Keller standen unter Wasser.
Auch in den Folgejahren galt es immer wieder, Brände zu löschen und nach Naturereignissen zu helfen. Das ging in den Kriegsjahren soweit, dass die Männer bis nach Berlin zum Löschen gerufen wurden, weil dort Bomben gefallen waren.
Heute ist die Ortswehr Großräschen-Nord neben den anderen sieben Ortswehren die erste Adresse, wenn es um den Schutz der Bürger geht. Brände, Unfälle, Naturgewalten - es gibt kein Schadensereignis, das sie nicht schon bewältigt hat.
„Unsere 41 aktiven Mitglieder waren im vorigen Jahr zu insgesamt 81 Einsätzen unterwegs”, zählt Ortswehrführer Olaf Schulz auf. Er selbst ist eher zufällig zu den ehrenamtlichen Rettern gekommen. „Vor gut 30 Jahren spielten wir immer mit Kumpels am Donnerstag Karten. Weil ein Bekannter stets um 18 Uhr zur Feuerwehr musste, konnten wir das Spiel nicht fortsetzen. Einmal bin ich mitgegangen und geblieben”, so der 45-Jährige.
Viel Zeit investieren die aktiven Kameraden auch in die Ausbildung des Nachwuchses. Unter ihnen ist Christiane Winzer. Sie kümmert sich rührend um die kleinen Floriansjünger. „Unsere 20 Kinder im Alter von acht bis und 15 Jahren erhalten bei uns eine sehr gute Ausbildung in Theorie und Praxis. Das geschieht auf spielerische Weise. Nur so können wir sie begeistern”, ist die 27-Jährige überzeugt. Sie ist als stellvertretende Jugendgruppenleiterin in Nord tätig.
„Als ausgebildete Gruppenführerin darf ich auch Einsätze leiten. Anfangs war es nicht leicht, sich bei den männlichen Kameraden durchzusetzen. Doch mittlerweile klappt es”, schmunzelt die junge Frau, die eine Familientradition weiterführt. Ihr Großvater war einst Wehrführer. Neben der Ausbildung gilt das Augenmerk jetzt schon dem Hexenfeuer am 30. April. Die Wehr will das Ereignis unterstützen.