05. März 2012 / 19:03
Autor:  Mirko Sattler

Großräschener Nachwuchs ist mit Feuereifer beim Löschen

Die freiwillige Feuerwehr in Großräschen ist jetzt schon seit mehr als acht Jahrzehnten bei Bränden, Katastrophen, nach Unfällen und vielem mehr im Einsatz. Damit keine Lücke entsteht, wird der Nachwuchs besonders gefördert.

Im Mai 1929 erklärten sich mehr als 50 Mann zur Gründung einer Feuerwehr im heutigen Großräschen bereit. Zuvor legte der damalige Amtsvorsteher Milich der Chronik nach der Versammlung dar, dass in der größten Gemeinde des Kreises Calau eine schlagkräftige Feuerwehr erforderlich wäre. Andere Orte hatten längst eine solche Truppe.

Schon zwei Monate nach Gründung erhielten die Floriansjünger ihre erste Motorspritze. Gut ein Jahr später der erste große Einsatz. Ein Unwetter brach über den Ort herein. Viele Keller standen unter Wasser.

Auch in den Folgejahren galt es immer wieder, Brände zu löschen und nach Naturereignissen zu helfen. Das ging in den Kriegsjahren soweit, dass die Männer bis nach Berlin zum Löschen gerufen wurden, weil dort Bomben gefallen waren.

Heute ist die Ortswehr Großräschen-Nord neben den anderen sieben Ortswehren die erste Adresse, wenn es um den Schutz der Bürger geht. Brände, Unfälle, Naturgewalten - es gibt kein Schadensereignis, das sie nicht schon bewältigt hat.

„Unsere 41 aktiven Mitglieder waren im vorigen Jahr zu insgesamt 81 Einsätzen unterwegs”, zählt Ortswehrführer Olaf Schulz auf. Er selbst ist eher zufällig zu den ehrenamtlichen Rettern gekommen. „Vor gut 30 Jahren spielten wir immer mit Kumpels am Donnerstag Karten. Weil ein Bekannter stets um 18 Uhr zur Feuerwehr musste, konnten wir das Spiel nicht fortsetzen. Einmal bin ich mitgegangen und geblieben”, so der 45-Jährige.

Viel Zeit investieren die aktiven Kameraden auch in die Ausbildung des Nachwuchses. Unter ihnen ist Christiane Winzer. Sie kümmert sich rührend um die kleinen Floriansjünger. „Unsere 20 Kinder im Alter von acht bis und 15 Jahren erhalten bei uns eine sehr gute Ausbildung in Theorie und Praxis. Das geschieht auf spielerische Weise. Nur so können wir sie begeistern”, ist die 27-Jährige überzeugt. Sie ist als stellvertretende Jugendgruppenleiterin in Nord tätig.

„Als ausgebildete Gruppenführerin darf ich auch Einsätze leiten. Anfangs war es nicht leicht, sich bei den männlichen Kameraden durchzusetzen. Doch mittlerweile klappt es”, schmunzelt die junge Frau, die eine Familientradition weiterführt. Ihr Großvater war einst Wehrführer. Neben der Ausbildung gilt das Augenmerk jetzt schon dem Hexenfeuer am 30. April. Die Wehr will das Ereignis unterstützen.
Viel Interesse für die Arbeit in de Feuerwehr zeigt auch Fabian Altrichter. „Ich bin 2007 durch einen Kumpel zur Feuerwehr gekommen. Besonders interessiert mich die moderne Technik. Ich wünsche mir einen Ausbildungsplatz in der Nähe, damit ich hier bei der Feuerwehr bleiben kann”, hofft er. Am Sonnabend beging er seinen 16. Geburtstag. Ab diesem Alter wird man in die Reihen der Aktiven übernommen.Quelle: Lausitzer Rundschau

Foto: Mirko Sattler