27. März 2012 / 15:03
Autor:  Torsten Richter

Flammen bedrohen Lausitzer Wald

Oberförsterei Senftenberg ist brandgefährdetstes Gebiet in ganz Brandenburg

Die Oberförsterei Senftenberg nimmt einen unrühmlichen Spitzenplatz im Land Brandenburg ein. In den hiesigen Wäldern brennt es am häufigsten. Die derzeitige trockene Witterung sowie das noch fehlende frische Grün bieten den Flammen reichlich Nahrung. Bereits zu zwei Waldbränden mussten die Feuerwehren in diesem Monat im Bereich der Oberförsterei Senftenberg ausrücken. Am 16. März loderten die Flammen auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern im Bereich des Senftenberger Hubschrauberlandeplatzes. Nur vier Tage später brannte es unweit der B 169 zwischen Schwarzheide-Ost und Brieske. Nach Angaben des Leiters der Oberförsterei Senftenberg, Harald Marwan, handelte es sich bei diesem 150-Quadratmeter-Feuer um Brandstiftung. "Der Täter ist ermittelt und eine Anzeige gestellt", so der Forstmann. Im vergangenen Jahr hatte es den ersten Waldbrand in der Oberförsterei Senftenberg ebenfalls am 16. März gegeben. Damals waren 2,6 Hektar Forsten betroffen. Insgesamt loderten die Flammen im Vorjahr an 38 Stellen. Die Gesamtfläche belief sich auf 5,08 Hektar. "Das sind die höchste Anzahl sowie höchste Gesamtflächengröße im Vergleich zu allen anderen Oberförstereien im Land Brandenburg. Dank der enormen Einsatzbereitschaft der Feuerwehren konnte eine Ausbreitung der Feuer zu Groß- und Katastrophenwaldbränden verhindert werden", erklärt Fachmann Harald Marwan. Das Gebiet seiner Oberförsterei, das weitestgehend mit dem Altkreis Senftenberg identisch ist, gehört zur höchsten Waldbrandgefahrenklasse. Gründe seien die ausgedehnten Kiefernwälder sowie die klimatischen Verhältnisse mit den geringen Niederschlägen. Erschwerend kämen die leichten Sandböden mit ihrer geringen Wasserhaltekraft hinzu. Nach Angaben des brandenburgischen Infrastrukturministers Jörg Vogelsänger sind die Klimabedingungen zwischen Oder und Elbe in der warmen Jahreszeit durchaus mit denen in Südeuropa vergleichbar. Um Waldbrände möglichst frühzeitig zu erkennen, seien derzeit landesweit 108 Kameras mit speziellen Sensoren im Einsatz. Im Bereich der Oberförsterei Senftenberg besitzen laut Harald Marwan drei Feuerwachtürme entsprechende Technik. Diese lieferten permanent Bilder in die Waldbrandzentrale. Davon gebe es brandenburgweit acht. Erkannte Brände würden umgehend an die zuständige Leitstelle der Feuerwehr gemeldet. Aufgrund der trocken-warmen Witterung herrscht bereits seit Tagen fast in der gesamten Niederlausitz die höchste Waldbrandwarnstufe vier. Die Forstbehörden können ab der dritten Warnstufe Waldgebiete für die Bevölkerung sperren. Das Rauchen als eine Hauptursache für Brände ist ohnehin ganzjährig in den Forsten verboten. "Wer im Wald raucht, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Diese kann mit einer Geldbuße bis zu 20 000 Euro geahndet werden", klärt Harald Marwan über die Konsequenzen auf. Entwickelt sich aus einer weggeworfenen Kippe ein Feuer, handele es sich um eine Straftat, sodass ein Staatsanwalt eingeschaltet werde. Darüber hinaus muss laut Waldgesetz ein Abstand von mindestens 50 Metern zwischen einem Wald und einem offenen Feuer eingehalten werden. Darunter falle auch das Grillen an Seeufern in Waldnähe. Zudem sei das Parken an Waldrändern nur an dafür ausgewiesenen Flächen erlaubt. Quelle: Lausitzer Rundschau

Foto: Lausitzer Rundschau