19. August 2012 / 13:08
Autor:  Manfred Feller

Senftenberger Vermieter bedankt sich für Löscheinsatz bei Wohnblockbrand

Schöne Geste. Für die schnelle und professionelle Bekämpfung des Wohnblock-Dachbrandes in der Wilhelm-Pieck-Straße 14 bis 18 mit 44 betroffenen Mietparteien hat die Führung der Kommunalen Wohnungsgesellschaft (KWG) mbH Senftenberg in dieser Woche allen beteiligten Feuerwehren gedankt. Es gab mehr als einen warmen Händedruck.

Großes Lob für die freiwilligen Feuerwehren aus Senftenberg, Brieske, Hosena, Großkoschen, Kleinkoschen, Niemtsch, Sedlitz und Peickwitz sowie aus Großräschen-Nord und -Ost. Sie haben den Dachbrand schnell und fachmännisch bekämpft und neben aufmerksamen Bürgern dafür gesorgt, dass alle Bewohner mit dem Leben davongekommen sind. Zur Qualität der Löscharbeit zitiert KWG-Geschäftsführer Matthias Braunwarth einen unbefangenen Fachmann, der Augenzeuge gewesen sei. Der bei der Gesellschaft für den Brandschutz verantwortliche Mitarbeiter komme aus Sachsen, sei dort bei der Feuerwehr tätig und war von dem koordinierten Einsatz dutzender Kameraden vor fast zwei Wochen in Senftenberg begeistert. Die Einsatzleitung habe ein perfektes Zusammenspiel der vielen Wehren geliefert. Matthias Braunwarth dankt auch dem Deutschen Roten Kreuz, das die betroffenen Mieter transportiert und Notquartiere zur Verfügung gestellt hat. Geld für die Jugendwehr Als kleines Dankeschön spendiert die KWG den zehn beteiligten Feuerwehren jeweils 100 Euro und den anwesenden 30 Kameraden kleine Anerkennungen. Das Geld sieht der Geschäftsführer bei den Jugendwehren gut aufgehoben. Dass die Notfallpläne bei dem großen Vermieter funktionieren, bestätigt Senftenbergs Stadtbrandmeister Frank Albin: "Der Leitungsdienst ist bei allen Einsätzen sofort erreichbar und vor Ort. Das macht es unseren Einsatzleitern leicht, Entscheidungen zu treffen." Frank Albin nutzt die Gelegenheit und lädt am 8. September zum traditionellen Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Senftenberg ein. Der Briesker Zugführer Bernd Bohrisch schätzt, dass fünf, sechs Minuten nach dem Alarm das erste von drei Fahrzeugen mit seinen Männern am Brandort war. Schnell wurden die Mannschaften in Abschnitte eingewiesen und gemeinsam gelöscht. Es geht um Menschenleben Durch die ersten knappen Informationen bei der Alarmierung wusste Daniel Steuer (24) von der Briesker Wehr, dass es auch um Menschenleben geht. Auf der Fahrt zum Brandherd legten er und weitere Kameraden den schweren Atemschutz an, um am Brandort auf Weisung sofort in das Haus stürmen und die Menschen herausholen zu können. An jeder Wohnungstür wurde geklingelt. Doch bis auf eine kranke Frau musste niemand mehr aus seiner Wohnung gebracht werden. Für den 19-jährigen Angel Höhne ist es der bisher größte Brand in seiner erst vier Jahre jungen Feuerwehrlaufbahn gewesen. Allerdings war er auch schon bei einem Feuer in der Briesker Biogasanlage, bei Waldbränden und zuletzt bei dem tragischen Zugunglück in Hosena dabei. Diese Einsätze und noch einige mehr hat Steffen Fritsche, ebenfalls von der Briesker Wehr, in seinem Einsatzplan zu stehen. "Verkehrsunfälle mit Personenschaden sind am schlimmsten", sagt der 35-Jährige. Erst recht wenn Tote zu bergen und Schwerverletzte zu retten sind. Ronny Voigt hat die Meldung auf dem Pieper zu Hause gelesen. Seine Frau brachte ihn im Eiltempo mit dem Auto zur Senftenberger Feuerwehr. Der 43-jährige Oberlöschmeister rückte ebenfalls mit Atemschutz an. Seine erste Aufgabe im Rettungstrupp ist es, die Retter zu retten, wenn diese in Gefahr geraten. Diesmal sei die Lage überschaubar gewesen. Aber es habe auch schon gefährliche Situationen gegeben. Der Senftenberger erinnert sich an den Großbrand bei den Quarzsandwerken Hohenbocka im Dezember 2006: "Dort, wo ein Träger abgestürzt war, haben wir kurz vorher gestanden." Kein Wunder, dass auch seine Frau bei so manch einem Alarm Angst um ihn habe. Der längste Einsatz führte Ronny Voigt vor zehn Jahren in Senftenbergs Partnerstadt Senftenberg in Niederösterreich zum Hochwasser der Krems. Eine Woche war er mit anderen dort. Ewig in Erinnerung bleibt ihm auch der HdW-Brand in Senftenberg und das Zugunglück in Hosena. Den Toten im Bahnhof habe er mit geborgen. Schnell zur Stelle waren beim Wohnblock-Dachbrand am 3. August in Senftenberg die beiden Großräschener Löschzüge, aber sie mussten nicht mehr eingreifen. Sven Otte war mit 20 seiner Kameraden, darunter 17 Träger von Atemschutzgeräten, und vier Fahrzeugen in die Kreisstadt geeilt, um die Löschreserve zu bilden. Ganz anders der Einsatz während der Weihnachtsfeiertage 2011 in seiner Heimatstadt. Dort hatte es ebenfalls in der Wilhelm-Pieck-Straße gebrannt. Der 23-jährige Gruppenführer der Feuerwehr Großräschen-Nord hat seinerzeit mit seinen Kameraden drei Menschen gerettet. Quelle: Lausitzer Rundschau

Foto: Steffen Rasche