26. Juni 2013 / 14:06
Autor:  Mirko Sattler

Feuerwehr-Nachwuchs in Lauchhammer schiebt 24-Stunden-Dienst mit Bravour

Vier Einsätze für etwa 30 Kinder und Heranwachsende am Wochenende / Programm stärkt Zusammenhalt und Begeisterung der freiwilligen Brandbekämpfer

Zum 24-Stunden-Dienst ist der Nachwuchs in der Feuerwache Lauchhammer angerückt. Vom Sport-Programm bis zum Einsatz haben die 30 Kinder und Jugendlichen gezeigt, dass sie fit sind. Lauchhammer. Der Feuerwehr-Nachwuchs aus Lauchhammer hat am Wochenende im Zentraldepot Wache geschoben. Zehn Kameraden haben die Kinder und Heranwachsenden im Alter von fünf bis 16 Jahren auf Trab gehalten – und wurden dies umgekehrt freilich auch. Sonnabend, 9 Uhr: Ganz geheuer ist es einigen der Feuerwehr-Kinder noch nicht, als es heißt "Antreten zum Morgenappell". Doch Stadtjugend-Feuerwehrwart Gerd Burisch ist die Ruhe selbst – und so legt sich auch die anfängliche Aufregung in den Reihen der Dienst habenden Kinder. Alle zwei Jahre veranstaltet die Jugendfeuerwehr in Lauchhammer gemeinsam mit dem Stadtfeuerwehrverband und den Traditionswehren diesen besonderen Dienst. Vom Sportprogramm und Mittagessen sind die Kleinen schon das erste Mal leicht geschafft. Da ruft der Hausalarm zum ersten Einsatz. "Tierrettung" schallt es aus dem Lautsprecher. "Am Grünewalder Lauch ist ein Krokodil aus dem Schilf zu bergen”, erzählt David Roßmann, der wenig später mit Badehose, Steckleiter und Seil ins Wasser steigt, das Gummi-Tier auf der Leiter zu befestigen. Der 13-Jährige hat sichtlichen Spaß an dieser Rettungsaktion. "Alle gemeinsam haben wir das Krokodil an Land gezogen, weil es nicht mehr allein aus dem Wasser kam”, berichtet er. Auf der Rückfahrt zum Depot, inzwischen sind vier Stunden vergangen, meldet Stadtjugendfeuerwehrwart Gerd Burisch über Funk eine Ölspur im Stadtteil Nord. Schnell begibt sich der 6-Wagen-Konvoi in die Schulstraße, um die 200 Meter lange Gefahrenstelle zu sichern und zu entfernen. "Ich habe hier die Straßenabsperrung gemacht. Denn ich weiß, dass Autos ins Rutschen kommen und so schlimme Unfälle passieren können”, erklärt Dominik Zehler. Am Ende des 24-Stunden-Dienst bestätigt er später: Es sei ein wenig stressig gewesen. "Aber ich habe viel gelernt." Der Spaß kommt auch nicht zu kurz. Die Traditionsverein Feuerwehr Lauchhammer-Ost zaubert ein Abendbrot mit Grillwürstchen, belegten Brötchen und frischem Obst. "Die Stärkung brauchen die Kinder auch, schließlich sind in der Nacht noch zwei Einsätze geplant”, schickt Marco Kleinichen, der stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwart, voraus. Der Nachwuchs ahnt davon noch nichts. Doch auf den Liegen im Gerätehaus werden auch die selig eingeschlafenen Jungen und Mädchen 23.30 Uhr geweckt. Alarm: Gebäudebrand in Lauchhammer-West. "Etwas benommen, aber trotzdem in einer ansprechenden Ausrückezeit, haben die Kinder die Fahrzeuge besetzt", sagt Gerd Burisch. Drei Feuerwehrkinder sind im Gerätehaus geblieben. "Sie waren einfach zu kaputt und haben den Einsatz verschlafen", erzählt der Stadtjugendfeuerwehrwart schmunzelnd. Mit Tatütata im Bauhof angekommen, stellt sich heraus, das kein Gebäude, sondern nur ein Holzstapel brennt. Einsatzleiter Thomas Manig weist die kleinen Einsatzkräfte in die Tätigkeiten ein. Neben dem eigentlichen Löschen muss noch ein Silo neben der Brandstelle gekühlt werden. "Ich bin mit dem Einsatz sehr zu frieden. Die Jugendfeuerwehrkameraden haben hohe Einsatzbereitschaft gezeigt und das umgesetzt, was sie bisher gelernt haben”, resümiert der Aktive aus West. "Ich habe das Strahlrohr geholt und dann das Feuer damit gelöscht. Als der Alarm kam, dachte ich wirklich, dass ein Haus brennt”, erzählt Vanessa Dsengluk (10) aus Lauchhammer-Ost, die den 24-Stundendienst richtig klasse findet und schon beim Öleinsatz tüchtig den Besen geschwungen hatte. "Zusammen mit David Roßmann bin ich ganz vorn am Brand gewesen. Wir waren der Angriffstrupp. Ich bleibe bei der Feuerwehr", sagt Hans Purkert aus Lauchhammer-Ost. Um 4.20 Uhr rücken die Kinder dann nach Kostebrau aus, um eine verirrte Person im Windpark zu suchen. "Mit einer Menschenkette ist diese auch schnell gefunden worden", berichtet Gerd Burisch. "In den 24 Stunden haben wir einen Einblick in die Arbeit vermittelt bekommen und selbst die Kameradschaft unter uns Jugendlichen gestärkt. Die Feuerwehr macht riesig Spaß und ist eine sinnvolle Freizeitgestaltung”, sagt Hendrik Weise. Quelle: Lausitzer Rundschau

Foto: Mirko Sattler