28. Januar 2014 / 20:01
Autor:  Mirko Sattler

Feuerwehren sind vor allem bei Verkehrsunfällen stark gefordert

Mittwochs und sonntags ist es aber in der Stadt ruhig

Lauchhammer Zum ersten Mal in der Geschichte der freiwilligen Feuerwehren der Kunstgussstadt haben am vergangenen Samstag im Kulturhaus der Stadt alle Kameraden der einzelnen Löschzüge und –gruppen gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückgeschaut. Mit 124 Einsätzen war es für die Lauchhammeraner Floriansjünger ein sehr ereignisreiches Jahr.

"124 Einsätze in Lauchhammer heißt insgesamt 2062 Einsatzstunden der 152 aktiven Kameraden. Schaut man in die Vergangenheit, fällt einem auf, das die Einsätze pro Jahr tendenziell zurückgehen. Hatten wir in 2009 noch 133 Alarmierungen, so stieg die Zahl bis 2011 leicht an und erreichte mit 201 Einsätzen vorerst den Höhepunkt", so Wehrführer Silvio Spiegel. Am sichersten war es im Stadtteil Nord. Mit gerade einmal einem Einsatz ging dieser Stadtteil in die Statistik ein. Die beiden an Einwohnern starken Stadtteile West und Mitte kamen zusammen auf 63 Feuerwehreinsätze. Mittwochs und sonntags sind die beiden ruhigsten Wochentage. Je 13-mal mussten hier im Schnitt die Feuerwehrkameraden ausrücken. Mit lediglich 28 Einsätzen schlug die Kategorie Brand zu Buche. "Unsere Einsätze gehen immer weiter in den Bereich der technischen Hilfeleistung. Hier sind es die vielen teils schweren Unfälle, zu denen wir im vergangenen Jahr ausrücken mussten", verriet der oberste Chef aller Feuerwehrkameraden der Stadt. 62-mal wurde die Feuerwehr im letzten Jahr so zu einem Hilfeleistungseinsatz gerufen. Neben Personen in Notlage, Ölspur oder Hochwasser, waren es auch zwölf Verkehrsunfälle, die teils schwer endeten. "Die Feuerwehr sieht sich den Aufgaben im Bereich der technischen Hilfeleistung gewappnet. Zwar gibt es noch Potenzial wie schwere Bergetechnik, doch diese kann man bei einem Einsatz auch zuführen und muss nicht vorgehalten werden. Die Gefahren- und Risikoanalyse bestätigt uns, dass wir ausreichend mit Technik versorgt sind", sagte der Feuerwehrchef Silvio Spiegel. Einen schweren Einsatz fahren, ist das Eine. Viel wichtiger ist auch die Nachsorge der Kameraden. Und das klappt in Lauchhammer auch hervorragend. "Nach einem Einsatz setzen wir uns noch einmal alle an einem Tisch und werten den Einsatz aus. Das hilft auch, das Geschehen zu verarbeiten. Bei Bedarf können wir auch die Einsatznachsorge aus Eisenhüttenstadt oder die Seelsorge anfordern. Bisher ist dies aber nur einmal im Jahr passiert", so Spiegel weiter.

"Ich persönlich habe keine Verarbeitungsprobleme mit den teils schweren Geschehnissen und bekomme auch keine nächtlichen Bilder im Kopf. Zumindest bis jetzt noch nicht. Sollte es mich in der Zukunft einmal treffen, so werde ich die Notbremse ziehen", verriet Hauptlöschmeister Matthias Leisner aus dem Löschzug West. Wie er, so hat auch Tassilo Nicolaus keine Probleme mit der Tätigkeit in der Feuerwehr. "Ich lasse es nicht an mich ran. Nach dem Einsatz reden wir viel darüber. Die Seelsorge oder so brauche ich jetzt noch nicht. Die Häufigkeit solcher Ereignisse hat jedoch in den letzten Jahren zugenommen. So zum Beispiel auf der B169, auf der in einem Jahr mehrere Unfälle nacheinander gab", sagte der Löschmeister aus dem Löschzug Mitte, der mit 63 Einsätzen im vergangenen Jahr die Statistik in seinem Löschzug anführt. Lob über die geleistete Arbeit im letzten Jahr zollte auch das Stadtoberhaupt. "Die Kommune kann nicht allein alles absichern. Deshalb danke ich allen freiwilligen Kameraden für die gezeigte Einsatzbereitschaft. Die Diskussionen über anstehende Dinge wie zum Beispiel die Kräftesicherung oder das Thema Gerätehaus in Kostebrau werden wir weiterführen und hoffentlich zu einer vernünftigen Lösung bringen", so Roland Pohlenz in seinem Grußwort, in den er auch die Landesregierung in der Pflicht sieht. Quelle: Lausitzer Rundschau

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