Landrat Siegurd Heinze (parteilos) hat am Mittwoch die Umrüstung der Feuerwehr auf den Digitalfunk gestartet. In der Feuerwache Lübbenau informierte sich der Verwaltungschef über den ersten Einbau der neuen Geräte, die der Kreis bezahlt hat.
"Nicht ganz unwichtig" nannte Landrat Heinze das Vorhaben, das am Mittwoch in Lübbenau startete. Schließlich geht es im Endeffekt darum, Leben zu retten und die Retter dabei nicht in Not zu bringen. Vom Digitalfunk versprechen sich Feuerwehrleute, Ärzte, Sanitäter und Polizisten vor allem einen störungsfreien und überall verfügbaren Funkverkehr. "Das Netz steht", sagt der Fachmann Jörg Blaeßius, Geschäftsführer der Cottbuser Firma Seltronik. Seine Leute bauen in Lübbenau etwa 100 Funkgeräte samt dazugehöriger Technik in die insgesamt 24 Fahrzeuge ein. Erstmals können nun auch Polizisten und Feuerwehrleute direkten Funkkontakt miteinander halten.
Kreisweit sind 219 Fahrzeuge umzurüsten, von denen allerdings nur 45 – Rettungswagen und Autos des Katastrophenschutzes – tatsächlich dem Landkreis gehören. Gut eine Millionen Euro stellt der Kreis zur Verfügung, davon 835 000 Euro für die Kommunen zwischen Lübbenau und Ortrand. Durch die Finanzierung aus einer Hand werde gesichert, dass ein einheitliches System auch zeitgleich eingeführt wird. Bis Anfang Mai, so der Landrat, sollen alle Wehren "bis runter nach Ortrand" umgerüstet sein. Das sei ein "Mega-Vorhaben, das nur im engen Schulterschluss zwischen Land, Kreis und Kommunen zu bewältigen ist." Eine Zeit lang werde noch parallel analog gefunkt, dann der alte Funk "wie jüngst beim Fernsehen" abgeschaltet. Für die Lübbenauer Wehren beginnen in den nächsten Tagen die Schulungen an der neuen Technik.
Dass jede Medaille zwei Seiten hat, wissen zumindest die Bewohner des Lübbenauer Ortsteiles Zerkwitz. Denen ist Ende 2012 ein für den Digitalfunk benötigter Funkmast vor die Nasen gesetzt worden – ohne direkte vorherige Information und somit ohne die Chance auf Einfluss oder Protest. Der Fall – wenngleich formal sauber gelaufen – schlug hohe Welle. Ähnliche Masten stehen unter anderem in Vetschau und in Lübben. Behörden und Fachleute haben jedoch mehrfach versichert, dass von der Technik an den Masten keine gesundheitlichen Gefahren ausgehen sollen.
Quelle: Lausitzer Rundschau