26. Mai 2014 / 10:05
Autor:  Uwe Hegewald

Triumph: Klein Radden holt sich Spreewald-Cup zurück

Herzschlagfinale im Feuerwehrsport / Delegationsleiter des deutschen Nationalteams lobt Wettkampforganisation und Teams

Am Samstagnachmittag um 16.07 Uhr lag sich Klein Radden in den Armen. Augenblicke zuvor waren die siegverwöhnten Feuerwehrsportler aus dem Lübbenauer Ortsteil zum Löschangriff nass gestartet, um sich den Spreewald-Cup mit einer Fabelzeit von 21,47 Sekunden zurückzuholen. Bei den Frauen gelang Kittlitz (OSL) die Titelverteidigung. Ein Herzschlagfinale beendete den 7. Spreewald-Cup im Feuerwehrsport. Gastgeber Klein Radden hatte es selbst in der Hand, im letzten Lauf des Tages die Zeit von Willmersdorf-Ströbitz (CB/ 21,69s) zu knacken. Im direkten Vergleich gegen den amtierenden Brandenburg-Landesmeister Genschmar (MOL) blieb die elektronische Zeitnahme für Klein Radden bei 21,47 Sekunden stehen: Pokalsieg! Die Gastgeber hatten bereits im ersten Durchgang Siegesambitionen deutlich gemacht. "Ein Podestplatz sollte auf jeden Fall herausspringen", sagte Ortswehrführer Manfred Mrose. "Die Jungs sind bis in die Haarspitzen motiviert und sofort enttäuscht, wenn es mal nicht der erste Platz wird", sagte er. In den beiden zurückliegenden Jahren reichte es für die Raddener "nur" für die Plätze 2 und 3. Noch am Vorabend hatte das Team ebenso bei strömenden Regen trainiert wie die Frauenmannschaften aus Golßen und Missen. "Uns war es wichtig, noch einmal die Abläufe an der Jöhstadtpumpe zu üben, die nicht zu unserer Ausrüstung zählt", erklärte Stefanie Hempe den abendlichen Ausflug ins verregnete Klein Radden. Die Worte der Missener Schnellläuferin am Verteiler sollten sich bewahrheiten: Nach einem missglückten ersten Durchgang aufgrund eines winzigen Fehlers an der Pumpe spurteten die Frauen aus Missen im zweiten Lauf noch aufs Treppchen. Zwischen ihnen und den siegreichen "Feuerteufeln" aus Kittlitz platzierte sich das Team Lausitz – eine (Über-)Mannschaft mit Starterinnen aus mehreren Feuerwehren. "Wir wollen nur Wettkampferfahrungen sammeln und neue Sportlerinnen testen", erklärte Teamchefin Gerlind Pelz die Gründe für die Spreewald-Cup-Teilnahme. Auffällig viele Kameras waren auf das Team Lausitz gerichtet, wie auch auf die Männermannschaft von Nudersdorf (Sachsen-Anhalt). "Das sind die Rennpferde der Lutherstadt Wittenberg", sagte Kreisbrandmeister Ingo Worreschk. Hinter dem Team Nudersdorf steht mit der Firma H&V Grunwald ein europaweit führender Experte für Feuerwehrsport-Ausrüstungen mit klingenden Referenzen: offizieller Ausrüster der DM 2012 und WM 2011 (beide in Cottbus) sowie der CTIF-Feuerwehr-Olympiade 2013 in Mulhouse (Frankreich). Mit bestem Material, bester Fitness und vor den Augen von Hartmut Bastisch sicherten sich die Nudersdorfer (22,20 s) den Bronzerang. Bastisch gilt als eine der Galionsfiguren des Deutschen Feuerwehrsports und ist Delegationsleiter des Deutschen Nationalteams, das im September zu den Weltmeisterschaften nach Kasachstan fährt. Vom Spreewald-Cup in Klein Radden zeigte er sich beeindruckt: "Ein solider vorbereiteter und durchgeführter Wettbewerb mit hochkarätigem Teilnehmerfeld", adelte Bastisch das Kräftemessen im Löschangriff nass. "Die 22er Zeiten versprechen ein spannendes Finale", schätzte er ein, ohne dieses aus terminlichen Gründen miterleben zu dürfen. Am Wahnsinnslauf der Platzhirsche von Klein Radden hätte das Mitglied des Landesfeuerwehrverbandes seine Freude gehabt. Quelle: Lausitzer Rundschau

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