12. März 2015 / 20:03
Autor:  Simone Fritsch

Verkehrsunfall – jede Sekunde zählt!

Wie viele Technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen gab es in den letzten Jahren?

Diese Frage wurde vom Landrat Siegurt Heinze bei der 22. Delegiertenkonferenz des Kreisfeuerwehrverbandes OSL beantwortet. Während im Jahr 2013 626 Einsätze zu verzeichnen waren, ist in 2014 die Tendenz steigend mit 678 Einsätzen. Dabei wurden allein im Landkreis OSL 10 Tote geborgen. Diese Statistik nahmen sich die Kameraden der FF Altdöbern und FF Neupetershain zum Anlass, bestimmte Situationen an zwei Fahrzeugen zu simulieren und somit zu trainieren.  Am Samstag, den 28.02.2015, trafen sich 26 Kameraden und Kameradinnen um 9:00 Uhr auf dem Gelände der Firma Matter GbR in Calau. Von der Firma wurden zwei Fahrzeuge für Trainingszwecke zur Verfügung gestellt, wofür wir unseren Dank aussprechen möchten. In zwei Gruppen, deren Einsatzleiter Marco Kara (FF Neupetershain) und Manuel Kupsch (FF Altdöbern) waren, galt es unterschiedliche Szenarien umzusetzen. Gemeinsam erarbeiteten sich die Gruppen den Ablauf zur Technischen Hilfeleistung: Lage, Sicherung, Erstöffnung, Befreiungsöffnung/Versorgung der Person und Folgearbeiten. Dabei wurde vorrangig mit einfachsten Mitteln wie Steckleiterteile und Feuerwehrleinen gearbeitet, da nicht immer das erste Feuerwehrfahrzeug am Einsatzort über Hydraulisches Rettungsgerät verfügt.  Für die Entlastung der eingeklemmten Person in dem auf der Seite liegenden Fahrzeug, diente ein doppelt gelegter B-Schlauch, der so am Fahrzeug angebracht wurde, dass die Person im Schulterbereich eine Auflage erhielt. Nach jedem Szenario gab es eine Analyse der Arbeitsschritte, die gemeinsam mit den Einsatzleitern und Ausbildern ausgewertet wurden. Als Ausbilder vermittelten Heiko Irmscher, Robert Abt und Lars Vergin (FF Altdöbern) umfangreiche Kenntnisse und die praktische Umsetzung. Dabei scheuten sie sich nicht, selbst in ein Unfallfahrzeug einzusteigen und das Einsetzen des Spreizers im Fußraum zu demonstrieren. Für jeden Kameraden und Kameradin gab es die Möglichkeit, die Anwendung des Hebekissens, der Schere, des Spreizers und der Rettungszylinder zu trainieren, was den Höhepunkt des Tages darstellte. Nach 6 Stunden intensivem und engagierten Einsatz der Gruppen konnten die Einsatzleiter und Ausbilder resümieren: „Es war ein erfolgreicher und lehrreicher Ausbildungstag zur Technischen Hilfeleistung! Für die nächsten Einsatzfahrten sind wir bestens gerüstet, denn jede Sekunde zählt!“

Fotos: FF Neupetershain