22. Juni 2015 / 08:06
Autor:  Mirko Sattler

Schwarzheider Abholservice macht Furore

Jugendfeuerwehren im Kreis gewinnen Mitglieder / Kinder wetteifern in Ruhland

Es geht bergauf bei der Jugendfeuerwehr. Das sagt Fred-Hagen Karzenburg sichtlich stolz. Der Kreis-Jugendfeuerwehrwart zählt derzeit 847 junge Mitglieder in Oberspreewald-Lausitz, davon 300 Mädchen. Beim 22. Kreisjugendfeuerwehrtag in Ruhland hat der Nachwuchs gezeigt, was er kann. Und der wird zahlreicher im Kreis – zur Freude von Kreis-Jugendfeuerwehr-Chef Fred-Hagen Karzenburg. Seit zwei, drei Jahren steigen die Mitgliederzahlen. Ein Grund sei das herabgesetzte Eintrittsalter in die Feuerwehr. Mit sechs Lenzen können Kinder jetzt schon mitmachen. Zuvor mussten sie zehn Jahre jung sein. "Viele Wehren im Kreis haben extra deshalb Kinderfeuerwehren gegründet", so Karzenburg weiter. Auf zwei Omnibussen werde um Feuerwehrnachwuchs im Landkreis geworben. Die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten ist intensiviert worden. "Hier zeigen die Kameraden vor Ort den richtigen Umgang mit Feuer und unterrichten in Brandschutz-Erziehung", erklärt Karzenburg. So weckten sie gleichzeitig auch Interesse an der Feuerwehr. Jugendzeltlager, die 24-Stunden-Dienste und Finanzhilfen für Leistungstests der Jugend- und Kinderflamme werden unterstützt. Besonders pfiffig geht die Feuerwehr der Stadt Schwarzheide ans Werk. Die kleinen Kameraden werden mit dem Feuerwehrauto zur Ausbildung von daheim abgeholt. Das ist der Schlager, vor allem bei den Jungen. Tino Hamann hatte die zündende Idee, erzählt Schwarzheides Stadtwehrführer Frank Krause am Rande der Feierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen des Löschzuges Ost am Wochenende. Seit nunmehr vier Jahren gibt es den Hol- und Bringedienst zur Kinder-Ausbildung. Und die Fahrten machen Furore. Denn auch Nachbarskinder sind schnell Feuer und Flamme – und machen mit. "Im Winter, wenn es zeitig dunkel wird, sind die Kinder in unserer großen Flächenstadt lange unterwegs und Gefahren ausgesetzt. Mit dem Abholservice sind auch die Eltern beruhigt", so der Stadtwehrführer weiter. "Die Truppe von zehn Nachwuchs-Kameraden ist auf doppelte Stärke gewachsen", bestätigt Stadt-Jugendfeuerwehrwart Tom Elfering. "Papa hat nicht gesagt, ich muss zur Feuerwehr. Das war einzig und allein meine Entscheidung. Es macht viel Spaß hier. Wir lernen, wie man richtig löscht und Schläuche ausrollt", erzählt der Julian Witt (10), der vor vier Jahren eingetreten ist. Seine Familie ist eine von acht, aus denen mehrere Generationen im Brandschutz aktiv sind. "Ich bin durch einen Freund in die Feuerwehr gekommen. Er hat immer davon erzählt", berichtet Marvin Trentsch (11) – für dem es das Schönste ist, mit der Feuerwehr mitzufahren. Quelle: Lausitzer Rundschau

Foto: Mirko Sattler