14. Juli 2015 / 07:07
Autor:  Jan Augustin

Katastrophenschutz sucht dringend Nachwuchs

Probleme seit Zivildienst-Aus / Einsatzleitwagen auch in Freienhufen

Beim Großbrand in der Recycling-Anlage in Freienhufen ist auch der Katastrophenschutz des Landkreises eingesprungen. Als wenn es eine Selbstverständlichkeit wäre, waren die ehrenamtlichen Helfer vor Ort. Doch wird es immer schwerer, Nachwuchs zu finden. Mit dem Einsatzleitwagen ELW 2 und etlichen ehrenamtlichen Helfern hat sich der Katastrophenschutz des Landkreises auch bei dem Großbrand in der Recycling-Anlage in Freienhufen beteiligt. Zwar bezeichnet der Fachgebietsleiter für Katastrophenschutz, Thomas Schäl, den Vorfall nicht als einen Großschadensfall. Um die Feuerwehren zu unterstützen und um den Einsatz besser managen und organisieren zu können, habe sich die Kreisverwaltung dazu entschieden, den Einsatz zu begleiten. Die Helfer haben dabei in Zwölf-Stunden-Schichten gearbeitet. Ansonsten sind Einsätze des Katastrophenschutzes allerdings relativ selten. Dennoch braucht es ihn. Das Land hat diese Aufgabe an den Kreis delegiert, erklärt die 1. Beigeordnete Grit Klug. Wenn es einen besonders schweren Unfall auf der Autobahn oder auf der Schiene gibt, im Nachbarkreis ein Hochwasser Straßen und Häuser zu Seen macht, dann muss eine schnelle Hilfe gesichert sein. Das gewährleistet der Kreis einerseits mit der umfangreichen Technik und den vielen Fahrzeugen. Andererseits müssen freilich die Geräte bedient und gefahren werden. Dafür gibt es derzeit 78 ehrenamtliche Helfer beim Katastrophenschutz. Hinzukommen zwei hauptamtliche Mitarbeiter. Ehrenamtler zu finden, ist aber – ähnlich wie bei der Feuerwehr – schwer. "Wir suchen dringend Nachwuchs", betont Grit Klug. Seit dem Wegfall des Zivildienstes 2011 sei es kompliziert, Menschen zu für den Katastrophenschutz zu begeistern. Bei Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür vor zehn Tagen in Calau versucht der Kreis daher, für dieses Ehrenamt zu werben. Diese Veranstaltungen dienen aber auch "ein Stück weit zur Beruhigung der Bevölkerung", sagt Klug. Wer sich dazu entscheidet, für den Katastrophenschutz zu arbeiten, kann auch von den Vorteilen der Ausbildung profitieren. So kann beispielweise ein Führerschein erworben, die Ausbildung zum Rettungssanitäter oder Gruppenführer gemacht werden. Geschult wird auch im Bereich der Fernmeldelogistik. Quelle: Lausitzer Rundschau

Foto: Matthias Nerenz