03. August 2015 / 08:08
Autor:  Uwe Hegewald

Kittlitz und Klein Radden am schnellsten

Gastgeber feiern 90 Jahre freiwillige Feuerwehr und nutzen ihren Heimvorteil beim 22. Kreisfeuerwehrtag

Auch der 22. Kreisfeuerwehrtag hat daran nichts geändert: Die Wettkampfmannschaften der freiwilligen Feuerwehren aus dem Norden des Landkreises Oberspreewald-Lausitz dominieren das Geschehen eindeutig. Zu ihrem 90. Geburtstag haben sich die Kittlitzer Feuerwehrleute selbst das größte Geschenk bereitet: Die Floriansjünger nutzten ihren Heimvorteil und sprinteten beim 22. Kreisfeuerwehrtag in der Königsdisziplin Löschangriff nass bei den Damen zum Pokalsieg. Den Erfolg vervollkommneten in dieser Wettbewerbsdisziplin die Kittlitzer Männer mit einem Bronzerang. "Selbstverständlich sind wir alle aufgeregt, Heimvorteil hin oder her", sagte Teamleiterin Franzi Schoan vor dem Start. Als Vizelandesmeister 2013, Vattenfall-Cup-Sieger 2015 und Titelverteidigerinnen gingen die Damen als klare Favoritinnen in den Wettbewerb. "Aufgrund von Ausbildung, Studium und Beruf konnten wir nicht wie gewünscht trainieren", zeigte sich die 25-Jährige zu Beginn noch skeptisch. Sensationell der 3. Platz der Männer. "Wir hatten eine fünfjährige Pause eingelegt und erst vorige Woche wieder mit dem Training begonnen", begründete Mirko Lindner, warum die Kittlitzer Feuerwehrleute mit dem T-Shirt-Aufdruck "Comeback 2015" an den Start gingen. Feuerwehren aus dem Süden gelang es nicht, in den Kampf um die Medaillen einzugreifen. Dass bei den neun gestarteten Frauenmannschaften mit Sella (6. Platz) nur eine Süd-Feuerwehr an den Start ging und bei den 20 Männerteams lediglich Brieske (10. Platz), Sella (12.), Schwarzbach (16.) und Grünewald (19.), nahm Wettkampf-Moderator Holger Fickelscherer mit Bedauern zur Kenntnis. "Feuerwehrsport besitzt auch im Altkreis Senftenberg einen gewissen Stellenwert. Leider wollen sich die Erfolge noch nicht so richtig einstellen", zeigte sich der 52-Jährige diplomatisch. Die souveränen Ansagen und Kommentare des Jugendfeuerwehrwartes, Vorsitzenden des Feuerwehrvereins und aktiven Feuerwehrmannes aus Ruhland waren mit das Beste, was der Süden des Landkreises beim 22. Kreisfeuerwehrtag zu bieten hatte. Bereits am Freitagabend gab es im Lübbenauer Ortsteil mit einem Kinderfest, Lagerfeuer und Lampionumzug den ersten Höhepunkt anlässlich des Wehrjubiläums. "Wir fühlen uns doch alle miteinander verbunden. Ob wir nun aus Schönfeld, Lichtenau, Eisdorf oder Kittlitz kommen. Wird um Hilfe gebeten, so wird diese erwidert", erklärte Ronny Noack das Miteinander im Dorfquartett. Dabei zeigte der Vorsitzende vom Verein Schönfeld-Nord auf Renate Suhl. "Sie steht jetzt am Grill, wechselt anschließend an den Kuchenstand und singt später beim Kittlitzer Chormix 71 mit", so Noack zum Leistungsumfang beim doppelten Fest. Neben 90 Jahre Feuerwehr und dem Kreisfeuerwehrtag wurde in Kittlitz auch das Dorffest gefeiert. Das überragende Abschneiden im Feuerwehrsport setzte diesem die Krone auf. In seiner Festrede würdigte Manfred Mrose, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, die Kittlitzer Verdienste im Feuerwehrsport. "Was in den 1980er- und 1990er-Jahren vorgelebt wurde, findet jetzt seine Fortsetzung", ergänzte der Kittlitzer Ortswehrführer Matthias Miethke. Landrat Siegurd Heinze spannte den Bogen zum aktuellen Einsatzgeschehen und nannte drei herausstechende Ereignisse: den Brand des Einkaufsmarktes in Altdöbern, das Feuer in der Recyclinganlage Freienhufen sowie die seit Jahresbeginn mehr als 100 Unwettereinsätze. "Heute wird kein Sturm übers Wettkampfgelände fegen", kündigte er an. Doch da hatte er noch nicht den Sturmlauf der Mannschaften gesehen. Auch Landräte können sich mitunter irren. Quelle: Lausitzer Rundschau (lr-online)Alle Ergebnisse des Tages klick hier:Viele Momente des Tages klick hier:

Fotos: Ho. Neumann