18. August 2015 / 08:08
Autor:  Bernd Marx

Scheunenbrand mit gegrillten Hühnchen

Regenguss brachte Zeitplan vom Ragower Dorffest etwas durcheinander

Einheimische und ihre Gäste feierten drei Tage lang in Ragow das 34. Dorffest. Der Anger "Am Trinka" verwandelte sich zum Jahrmarkt des Spaßes, der Lebensfreude und der Heiterkeit. Als die Vereine ihre überraschenden Festprogramme aufführten, ging auch bei den Zuschauern die "Feuerwehr" ab. Wenn im Lübbenauer Ortsteil gefeiert wird, dann aber richtig. Und wenn mit dem 90. Gründungsdatum der Freiwilligen Feuerwehr auch noch ein "Spritzen-Jubiläum" ansteht, dann geht es nicht ohne Blaulicht, Sirenengeheul und vollem Spaß-Löscheinsatz ab. Hunderte Besucher konnten sich am Wochenende davon überzeugen, dass die örtliche Wehr jederzeit und jeden Brand löschen kann. Vorausgesetzt, die fleißigen Feuerwehrleute haben nicht gerade einen "Grand mit Vieren" auf der einen und eine gute Flasche Bier auf der anderen Löschhand liegen. So zeigten Eberhard und Hendrick Richter, Dirk Maschen, Hartmut und Marko Scherz sowie Peter Lehmann mit viel Witz und Humor, wie anno dazumal ein mächtiger Scheunenbrand gelöscht wurde. Allerdings hatte das willenstarke und mutige Löschteam einen schlechten Tag erwischt. Erst war die Löschleiter zu kurz, und dann wurde auch noch der Löschschlauch vergessen. Leider hatten die Mitglieder der helfenden Wehr aus Klein Radden mehr Interesse am Kartenspiel und der Bierverkostung, als dem Feuer den Garaus zu machen. Sei es drum – jedenfalls waren die Hühner in der Scheune durch den Brand "herzhaft kross" gegrillt. "Einfach toll, was die Ragower alles auf die Beine stellen", sagte Walter Petack aus Groß Lübbenau, der am liebsten gleich in die historische Feuerwehrmontur geklettert wäre. "Wir kommen immer gern zum Ragower Dorffest. Hier ist immer was los", erzählte Helmut Lehmann aus Lübbenau, der mit seiner Frau Elfriede das Festprogramm verfolgte. Hunderte Zuschauer applaudierten, als die Schauspieler zur abschließenden Polonaise über das Festgelände zogen. "Es ist eine große Freude für uns, wenn es den Zuschauern wieder gefallen hat", sagte Hartmut Scherz, Vorsitzender des Radfahrervereins "Spreewaldlust". Bereits zum 34. Mal war der 61-jährige Geschäftsmann Cheforganisator der dörflichen Ausgelassenheit. Auch wenn Petrus mit einem kurzen Regenschauer für etwas Verdruss bei den örtlichen Veranstaltern sorgte, die gute und ausgelassene Stimmung zur Durchführung eines heiteren und vergnüglichen Dorffestes ließ sich niemand nehmen. Schon gar nicht die Jüngsten des Dorfes. "Darauf freue ich mich schon den ganzen Tag", sagte die vierjährige Helena Scherz, die die Riesenportion Zuckerwatte mit ihrem Bruder Oskar teilte. Mit viel Spaß schoben Taleja, Samia, Maja, Niklas, Paul, Gustav und Odin für ein paar Süßigkeiten "alle Neune". Viola Schmidt, Martina Hasselmann, Silke Lehmann und Ina Bensch verkauften erst den leckeren Kuchen und frisch aufgebrühten Kaffee an ihrem Stand. Das gab den Kunden wenig später Kraft, um ausgiebig nach der Blasmusik der Boblitzer Feuerwehr-Kapelle zu tanzen. Die Mitglieder der "Wild Dancing Boots"-Line-Dance-Gruppe aus Lübben zeigten einen Formationstanz. Sorgsam beobachtete Schausteller Hüseyin Toprak aus Golßen (LDS), wie gekonnt Luka, Fabian, Dominik, Isabell und Fabien temperamentvolle Sprünge und Überschläge auf seinem Bungee-Trampolin zeigten. Ragows Musikmacher Berti Nolde sorgte für einen geselligen Abschluss auf dem Tanzboden. Wer nicht tanzte, der unterhielt sich. Und Gesprächsstoff gab es nach diesem Tag ausreichend. Quelle: Lausitzer Rundschau (lr-online)

Foto: Bernd Marx