21. September 2015 / 08:09
Autor:  Bernd Marx

Damit der Südumfluter nicht überschwappt

80 Einsatzkräfte verbauen fachkundig 1500 Sandsäcke bei der Hochwasserübung

Führungskräfte aus allen Stadt- und Ortswehren des Landkreises Oberspreewald-Lausitz sind am Sonnabend nach Raddusch gekommen. Dort eigneten sie sich theoretische Kenntnisse und praktische Fähigkeiten zum Hochwasserschutz an. Erfahrungen vergangener Jahre waren der Anlass, die bisher bedeutsamste Hochwasserübung des Landkreises mit Experten durchzuführen. Am Samstag haben sich 80 Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr und des Katastrophenschutzes des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, Vertreter des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr und Angehörige des Wasser- und Bodenverbandes "Oberland Calau" an der Hochwasserübung in Raddusch beteiligt. Unter fachkundiger Anleitung von Diplomingenieur Michael Mucha wurden mit gefüllten Sandsäcken, Geotextil und Faschinen eine Quellkade, eine Böschungs- und Deichfußsicherung sowie Deich-Aufkadung am Flussbereich des Südumfluters errichtet. Kreisbrandmeister Ingo Worreschk würdigte den selbstlosen Einsatz, die korrekte Durchführung der Arbeiten und das Engagement aller Beteiligten. "Man muss gleich alles richtig machen bei der Verbauung von Hochwasserschutzmaßnahmen, sonst ist alles umsonst gewesen", schätzte André Dreßler, stellvertretender Landesbranddirektor, ein. So sahen es auch die Beteiligten, die in großer Schnelligkeit 1500 Sandsäcke füllten und Faschinen verluden. "Gerade im Spreewald ist es wichtig, jedes Detail des Hochwasserschutzes genau zu kennen", sagte Björn Kosbi (41), stellvertretende Ortswehrführer aus Leipe, ein. Im Bereich der Radduscher Buschmühle wurden die am Vormittag erworbenen theoretischen Kenntnisse in die Praxis umgesetzt. "Es ist wichtig, dass die Einsatzkräfte den richtigen Aufbau von Böschungs- und Deichfußsicherungen kennenlernen", so Michael Mucha (44), Sachgebietsleiter Wasserbau beim Wasser- und Bodenverband. Und der 28-jährige Gruppenführer Tobias Keinitz aus Lübbenau freute sich, "dass ich mein Wissen über den Hochwasserschutz wieder auffrischen kann". Dass Vertreter der Bundeswehr teilnahmen, verwunderte nicht. Bei den verheerenden Hochwassern an Oder und Elbe in den zurückliegenden Jahren waren sie mit Fachleuten, Truppenteilen und schwerer Technik im Einsatz. "Wir machen uns heute sachkundig, wo eventuell mal ein Einsatz der Bundeswehr erfolgen muss", so Oberstleutnant Karsten Rost vom Kreisverbindungskommando der Bundeswehr. Nach der Übung wurden die errichteten Hochwasserschutzanlagen wieder abgebaut und abtransportiert. "Ich werde meinen Kameraden über den fachmännischen Hochwasserschutz nun konkret Auskunft geben können", so Lutz Greve von der Löschgruppe im Lübbenauer Stadtteil Zerkwitz. Quelle: Lausitzer Rundschau

Fotos: Bernd Marx