23. November 2015 / 09:11
Autor:  Uwe Hegewald

Kreisfeuerwehrverband ehrt langjährige und verdienstvolle Kameraden

Sie opfern viele Stunden ihrer freien Zeit und sind immer da, wenn sie gerufen werden. Am Sonnabend wurden in Bronkow Feuerwehrleute aus dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz für ihren gesellschaftlichen Einsatz geehrt.

Als Samstagstreffen mit überraschenden Momenten wird die 19. Auszeichnungsveranstaltung des Kreisfeuerwehrverbandes Oberspreewald-Lausitz (KFV OSL) in Erinnerung bleiben. Plötzlich standen mit Grit Klug, 1. Beigeordnete des Landkreises, und Manfred Mrose, Vorsitzender des KFV OSL, zwei Persönlichkeiten im Mittelpunkt, die sonst eher Glückwünsche aussprechen als empfangen.

Jahrzehnte im Ehrenamt

Die Zahlen sprechen für sich: 55 Feuerwehrleute zwischen Ort rand und Ragow blicken in diesem Jahr auf 40 Dienstjahre in den Reihen der freiwilligen Feuerwehr zurück. Bei den "50-Jährigen" sind es 46 Kameraden und stattliche 33 Floriansjünger, die sich vor 60 Jahren für ehrenamtliches Mitwirken entschieden haben. In seiner Rede würdigte Manfred Mrose, dass es nicht selbstverständlich sei, "wenn Menschen ihre Freizeit in den Dienst der Gesellschaft stellen". Für die Edelreservisten gehe es heute darum, "praktische Erfahrungen an jüngere Feuerwehrleute weiterzureichen", so der Vorsitzende. Hatte sich der Klein Raddener Manfred Mrose in 19 Jahren bei Hunderten Weggefährten für deren Engagement bedankt, so durfte er dieses Mal für eine vier Jahrzehnte währende Mitgliedschaft selbst Ehrennadel und -medaille entgegennehmen. Grit Klug vergleicht alle Geehrten mit Garanten, die sich für den Schutz des Lebens ihrer Mitmenschen einsetzen sowie für deren Hab und Gut. "Leistungen, Treue und Einsatz sollen hier und heute gewürdigt werden. Es ist euer Tag", so die Dezernentin. Und wer hat den Tag erfunden? Im Land Brandenburg war der Kreisfeuerwehrverband Oberspreewald-Lausitz der erste, der eine solche Auszeichnungsveranstaltung ins Leben rief – inklusive Beköstigung, zünftigen Klängen des Feuerwehrblasorchesters Boblitz und Chorgesang der "Silbertannen" aus Lauchhammer. Beifall erntet Grit Klug für ihr Beteuern, dass der Landkreis weiterhin dazu beitragen werde, diesen geselligen Nachmittag zu unterstützen. Damit bestätigte sie den Ruf, der ihr vorauseilt und der am Sonnabend in einer Ehrung mündete. "Grit Klug bringt sich in besonderer Weise für die Belange des Brandschutzes ein", so KFV-Vorstandsmitglied Fred-Hagen Karzenburg in seiner Laudatio. "Sie hat jederzeit ein offenes Ohr für die Gedanken, Erfordernisse, Sorgen und Nöte von Feuerwehrleuten. Sie ist aktive Unterstützerin unseres Verbandes. Deshalb halten wir sie für besonders würdig, das Ehrenzeichen unseres Verbandes zu erhalten." Binnen elf Jahren ist das KFV-Ehrenzeichen insgesamt 157-mal vergeben worden. Es schmückt nun auch die Uniform von Horst Bortz aus Krimnitz (FFW Lübbenau). Als einem der Ersten ist Hubert Masuch die Plakette am 30. November 2004 überreicht worden. In diesem Jahr folgte das Ehrenzeichen des Ministeriums des Inneren des Landes Brandenburg in der Sonderstufe Gold. Das KFV-Ehrenvorstandsmitglied kennt auch zwei Hauptgründe, die ein Jahrzehnte währendes Mitwirken in den Reihen der Feuerwehr begünstigen: 1. ein früher Beitritt – idealerweise schon im Kindes- oder Jugendalter, und 2. das Durchhalten – auch wenn es manchmal schwierig sei, so der Vetschauer.

Mehr Verständnis erforderlich

"Der Nachwuchs ist mitunter schnell zu begeistern, was auch daran liegt, dass die Jugendfeuerwehrwarte einen guten Job machen. Problematisch wird es mit dem Einstieg ins Berufsleben", sagt er. Das liege mitunter an Firmenchefs, die kein Verständnis für Feuerwehrbelange aufbringen würden. "Die sollten sich nur mal vor Augen halten, wie es ihnen ergehen würde, wenn in ihrem Betrieb oder Familienkreis dringend Hilfe benötigt wird und für den Einsatzfall keine Feuerwehrleute verfügbar sind." Unter den weiteren Geehrten war Heidrun Richter aus Stradow bei Vetschau. Sie ist seit 50 Jahren in der Feuerwehr tätig. Das Brandenburger Innenministerium hatte in diesem Jahr unter anderem bereits geehrt: Siegfried Hamann aus Peickwitz, Werner Kasper aus Gollmitz und Olaf Schulz aus Großräschen. Quelle: Lausitzer Rundschau (lr-online)

Fotos: Ho. Neumann