28. Januar 2016 / 09:01
Autor:  Jan Augustin

Feuerwehr liefert gute Nachwuchszahlen

Kreisverband zählt aktuell 840 Kinder und Jugendliche als Mitglieder / Immer mehr Mädchen machen mit

Im Oberspreewald-Lausitz-Kreis gibt es 840 Kinder und Jugendliche, die bei der Feuerwehr mitmachen. Gemessen an den Vorjahren ist das ein guter Wert. Nachwuchssorgen gibt es nur in den kleineren Wehren. Fred-Hagen Karzenburg wirkt zufrieden. Mit seinem weißen Chemie-Kittel sitzt er beim Mittagstisch, genießt seine Nudeln und berichtet nebenbei über die Mitgliederentwicklung bei der Jugendfeuerwehr. 840 Mädchen und Jungen machen derzeit bei den Feuerwehren im Oberspreewald-Lausitz-Kreis mit. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht hervor. "Es ist ein guter Wert", sagt der 51-Jährige mit einem Lächeln auf den Lippen. Fred-Hagen Karzenburg ist Kreisjugendfeuerwehrwart und Lehrer an der Calauer Oberschule. Er unterrichtet Mathe, Chemie und Wirtschaft-Arbeit-Technik. Seit knapp einem Vierteljahrhundert ist er der Vorsitzende der Kreisjugendfeuerwehr. In Brandenburg sei er seines Wissens der dienstälteste Jugendfeuerwehrwart. Im Landkreis gibt es elf freiwillige Feuerwehren in drei Ämtern, einer amtsfreien Gemeinde und sieben amtsfreien Städten. Jede dieser Feuerwehren besitzt auch eine Jugendfeuerwehr, die vom jeweiligen Amts-, Gemeinde- oder Stadtjugendfeuerwehrwart geleitet wird. Insgesamt sind derzeit 67 Jugendfeuerwehren aktiv. Die meisten Jugendwehren hat die Stadt Lübbenau mit ihren 13 Ortsteilen. 13 Wehren gibt es hier. Im Süden des Kreises ist das Amt Ruhland mit acht Wehren ebenfalls sehr stark. Beim Blick auf die Statistik entdeckt Karzenburg noch eine erfreuliche Tendenz. Immer mehr Mädchen begeistern sich für diese Art der Freizeitbeschäftigung. Von den 840 Mitgliedern sind immerhin 300 weiblich. Sorgen mit den Mitgliederzahlen gebe es nur in den kleineren Jugendfeuerwehren. Wenn sich Nachbarorte aber dazu entschließen, gemeinsame Sache an einem Standort zu machen, könne auch dieses Problem angegangen werden. Ein Beispiel sei die Kemmener Jugendfeuerwehr, die im vergangenen Jahr sogar Landesmeister wurde. Auch in Lauchhammer habe es schon vor Jahren Zusammenschlüsse gegeben. Das Mitgliedertief nach der Jahrtausendwende sei jedenfalls überstanden. Damals gab es noch eine Eintrittsalter-Grenze, die bei zehn Jahren lag. Heute können schon Sechsjährige in die blaue Uniform schlüpfen. Wie wichtig ein früher Beginn für die Feuerwehr ist, belege der Fakt, dass gut 95 Prozent der erwachsenen Floriansjünger schon als Kind bei der Feuerwehr waren. "Wenn die nicht von klein auf hochwachsen und sich integrieren, gibt es keinen Nachwuchs", sagt Karzenburg, der sich noch nicht sicher ist, ob er bei Wahl des Kreisjugendfeuerwehrwartes im November wieder antritt. "Ich tendiere dazu, das nicht mehr zu machen. Irgendwann gehen einem die Ideen aus", sagt er. Bis zur Wahl sei aber noch Zeit zum Überlegen. Und dann sei es ja auch so, dass die Leute für diesen ehreamtlichen Posten nicht gerade Schlange stünden. Die Aufgabenliste ist ziemlich lang. Der Kreisjugendwart berät und informiert die Amts- und Stadtjugendwarte. Er bereitet auch den Kreisjugendfeuerwehrtag mit vor, hält Kontakt zu Sponsoren oder zu den Kommunen – den Trägern des Brandschutzes. Zu ihnen habe er ein gutes Verhältnis. Die Bürgermeister kenne er alle persönlich. "Für die Jugendfeuerwehr haben die Verwaltungschefs ein offenes Ohr." Quelle: Lausitzer Rundschau / lr-online

Foto: Ho. Neumann (Archiv)