06. Februar 2016 / 13:02
Autor:  Uwe Hegewald

Süchtig nach leuchtenden Kinderaugen

Ehrenamt: Maren und Frank Bareinz sind samt Kindern in Sachen Freiwilliger Feuerwehr Calau unterwegs

Würde der Landkreis Oberspreewald-Lausitz einen Präsidenten für Kinder, Jugend und Soziales ausrufen, hätte Frank Bareinz beste Chancen auf dieses Amt. Der Calauer und seine Familienangehörigen sind bekannt für ehrenamtliches Engagement mit überregionaler Ausstrahlung. "Gebt den Kindern eine Chance", erinnert Frank Bareinz (40) in abgeänderter Form an einen Grönemeyer-Song. Kinder liegen ihm und seiner Gattin Maren (38) am Herzen. Mit Tochter Anne (17), und den Söhnen Paul (8) und Hannes (6) sind sie selbst glückliche Eltern von drei Kindern. Selbst ihr Nachwuchs zieht in Sachen Ehrenamt schon mit. "Wenn Hilfe benötigt wird, sind sie zur Stelle", betont der Calauer: als Piloten bei den Werchower Seifenkistenrennen, als Helfer bei den Calauer Trolltagen oder Tester neuer Spielgeräte. Frank Bareinz ist selbstständiger Tischlermeister und Entwickler außergewöhnlicher Holz-Spielgeräte für Kinder. Seine größte Erfindung, ein manuell angetriebenes Riesenrad, kam bereits bei der RTL-Fernsehshow "Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle" zum Einsatz. Philosophie der Holz-Spielgeräte ist das Sichtbarmachen von mechanischen Abläufen und die Kraftübertragung durch menschliche Energie. Rund 15 Prozent des Unternehmerumsatzes wird aus der Spielgeräte-Produktion erzielt. Erst kürzlich sind zwei Geräte in einen Freizeitpark nach Frankreich geliefert worden. In Summe sind die Attraktionen bei den jährlichen Calauer Trolltagen im Januar zu erleben. Und wer hat's erfunden? Maren und Frank Bareinz. Das Paar ist übrigens auch bei der Vorschulmesse der Calauer Grundschule präsent, dann aber im Auftrag der freiwilligen Feuerwehr mit entsprechendem Einsatzfahrzeug.

Übungen in der Osterwoche

Frank Bareinz ist Ortswehrführer der Stadt Calau, Kreisausbilder im Landkreis Oberspreewald-Lausitz und Regisseur einer Reihe von Feuerwehrübungen und -vorführungen. Die bisweilen spektakulären Osterübungen der Calauer Feuerwehr, mit dargestellten Personenrettungen aus Rathaus, Schule oder Ärztehaus und sogar vom Calauer Kirchturm, tragen ebenso seine Handschrift, wie die zurückliegenden Einsatzübungen am Reisezugwaggon. Der unweit des Calauer Bahnhofes abgestellte Übungswaggon stand in den Jahren 2013 und 2014 im Fokus von aufsehenerregenden Ernstfall-Manövern. Mit Dutzenden Kräften mehrerer Feuerwehren, dem Deutschen Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk, dem Katastrophenschutz des Landkreises und des Notfallmanagements der Deutschen Bahn. Federführend für das Beschaffen und Überführen des ausgedienten Waggons aus Münster operierte abermals Frank Bareinz. Inzwischen dient das Objekt als willkommener Werbeträger für den Ort.

Werbeträger aus Münster

"Nachdem Tochter Anne die Außenhülle vorbereitet hatte, konnten wir unseren bekannten Werbespruch anbringen. Reisende werden jetzt mit einem ,Herzlich willkommen in Calau – kerngesunde Kleinstadt mit Witz' empfangen", so der rastlose Feuerwehrmann.

Schlag ins Ideenkontor

Fast hätte es auch auf der gegenüberliegenden Gleisseite mit einer Attraktion geklappt. "Wir wollten den verwaisten Bahnhof kaufen und darin einen Indoor-Spielplatz mit integriertem Imbiss für Besucher und Reisende schaffen. Mit dem zusätzlichen Einbau einer Toilettenanlage sollte ferner ein Problem gelöst werden, das nicht nur Calauern unter den Nägeln brennt", erklärt Frank Bareinz. "Leider haben uns Banken für die anfallenden Investitionen einen Kredit verwehrt. Die Sache liegt jetzt auf Eis", sagt der 40-Jährige. Quelle: Lausitzer Rundschau (lr-online.de)

Foto: U. Hegewald