17. Februar 2016 / 10:02
Autor:  Uwe Hegewald

Trauer, Trubel und Tragödien

Neuer Wehrführer blickt auf das Feuerwehrjahr 2015 in Altdöbern zurück

In Altdöbern blicken die Feuerwehrleute auf ein bewegendes Jahr zurück. Nach dem Brand des Netto-Marktes, der nach einer Geldautomaten-Sprengung entstand, fand sich die Gemeinde bundesweit in den Medien wieder. Das begonnene Jahr wirft neue Schlaglichter auf die freiwillige Feuerwehr – ob schmerzlich oder stimmungsvoll. Das Feuerwehrjahr 2015 endete mit einem Paukenschlag. Nach dem Rücktritt von Ortswehrführer Heiko Irmscher aus beruflichen Gründen und dem spontanen Austritt der rührigen Andrea Weßnick galt es, eine neue Führungsriege zu bilden. Zum 1. Januar sind Ortswehrführer Robert Abt und seine Stellvertreter Detlef Glinzk und Lars Nuglisch in ihre Funktionen bestellt worden. "Es ist das Beste, was uns passieren konnte", kommentierte kürzlich der frühere Ortswehrführer Detlef Gelfort die Geschehnisse während der Jahreshauptversammlung. Eine gut aufgestellte und strukturierte Wehr, mit Leuten, die für die Feuerwehr brennen, sei von enormer Bedeutung. Das belegen Zahlen, die Robert Abt in seinem Rechenschaftsbericht erwähnte. Demnach sei die Feuerwehr 2015 insgesamt 41 Mal zu Einsätzen ausgerückt. "Das sind zwölf Einsätze mehr als 2014. Auf alle unsere 37 Mitglieder hochgerechnet, entfallen pro Kopf rund 30 Einsatzstunden", sagte der neue Ortswehrführer. Als Großeinsätze führte Abt, der auch stellvertretender Amtswehrführer ist, den Netto-Brand am 26. Juni an, sowie das Feuer auf dem Recyclinghof in Freienhufen. Dort eilten Altdöberner Feuerwehrleute drei Tage in Folge zu Hilfe. "Oftmals stießen diese an physische und psychische Grenzen", sagte Robert Abt. Er habe daher auch Verständnis, wenn sich Kameraden bei Extremfällen zurückhalten. Er erinnerte an eine von der Polizei angeforderte Amtshilfe im Sommer 2015. Im Garagenkomplex Kochplatz, im Ortszentrum, galt es am 21. Juli eine Leiche zu bergen. Zu den spektakulären Einsätzen zählte zweifellos das Einfangen eines ausgebüxten Emus (Straußenvogel) auf dem Altdöberner Markt. Von den Feuerwehrleuten ist im vergangenen Jahr in Eigenregie die Regenrinne vor dem Feuerwehrdepot erneuert worden. "Arbeitsleistungen und Baumaterial wurden durch unsere Mitglieder erbracht und bereitgestellt, wodurch der Amtshaushalt um rund 1000 Euro entlastet werden konnte", teilte Robert Abt mit. Amtsdirektor Detlef Höhl und Bürgermeister Peter Winzer hörten dem Bericht gut zu. "Auf unsere Feuerwehr konnten und können wir uns immer verlassen", sagte Detlef Höhl. Im Namen von Politik und Verwaltung sicherten Amtsdirektor und Bürgermeister den Ehrenamtlichen zu, alles in ihrer Kraft stehende zur Stärkung der Wehr zu tun. Die Unterstützung ist willkommen, feiert die freiwillige Feuerwehr in diesem Jahr doch ihr 120-jähriges Bestehen. Das Jubiläum mündet am Samstag, 16. Juli, in die Durchführung des Kreisfeuerwehrtages des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Mehrheitlich hatten sich die Ortswehr und der dazugehörige Verein für eine Austragung der Wettbewerbe ausgesprochen. Auch mit dem Hintergrundwissen, dass dafür große Kraftanstrengungen und das Mitziehen aller Altdöberner Feuerwehrleute erforderlich sind, appellierte Detlef Gelfort und mahnte "kollegiales Mitziehen an". Quelle: Lausitzer Rundschau (lr-online.de)

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