29. Mai 2017 / 08:05
Autor:  Uwe Hegewald

Klein Radden und Zerkwitz Beste beim 10. Spreewald-Cup

Hauptschiedsrichter Dr. Richard Münder: "Hier trifft sich die Deutsche Spitze im Feuerwehrsport". Vier Bundesländer kämpfen im Lübbenauer Ortsteil.

Die Feuerwehrmänner von Klein Radden sind endgültig auf dem Feuerwehrsport-Olymp angekommen. Mit einem grandiosen Lauf im Löschangriff nass und der Fabelzeit von 21,25 Sekunden verteidigen sie Samstagnachmittag den Spreewald-Cup. Und sie legen noch eine Schippe drauf: Beim anschließenden Lauf der "Extraliga Germany 2017" spurten die Männer mit 20,77 Sekunden abermals aufs oberste Podest. Manfred Mrose machen sie damit zu einem der glücklichsten Ortswehrführer Deutschlands an diesem Tag. Um 14.04 Uhr stürmt der Ortswehrführer und Ortsvorsteher auf den Platz, um "seine" Jungen zu umarmen und mit einem "Ich bin so stolz auf Euch" zu danken. Im letzten Lauf um den Spreewald-Cup entreißen sie Dürrhennersdorf (Sachsen) den Titel, die schon eine Hand am Pokal haben. 20 Männer- und sieben Frauenmannschaften aus vier Bundesländern kreuzen in "Mroses Wohnzimmer" Klein Radden die Strahlrohre. "Hier trifft sich die Deutsche Spitze im Feuerwehrsport", charakterisiert Dr. Richard Münder den Doppel-Wettbewerb. Der aus Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark) angereiste Hauptschiedsrichter besitzt die Lizenz zum Schießen (Startpistole) und die Kompetenz für ein solches Urteil. Seit zehn Jahren ist er bundesweit in Sachen Feuerwehrsport unterwegs. "80 Prozent der Starter beim Spreewald-Cup kenne ich persönlich", so der promovierte Maschinenbauer. Martin Jungnickel zieht ebenfalls den Feuerwehrhelm vor den Raddenern und ihren Traditionswettbewerb: "Solche hochkarätigen Veranstaltungen sind beste Werbung für den Feuerwehrsport, für das Feuerwehrwesen generell aber auch für die Nachwuchsgewinnung", betont der scheidende Geschäftsstellenleiter der Lübbenauer Filiale der Sparkasse Niederlausitz. Zukünftig im Marketing des Finanzdienstleisters tätig, steuert er dem "professionell aufgezogenen Wettkampf" 500 Euro bei. Anlässlich des zehnten Cups überreicht die Geschäftsführerin des Landesfeuerwehrverbandes, Carola Krahl, Ortswehrführer Manfred Mrose einen Krug frisch gezapften Babben-Biers. Symbolisch und anerkennend für die vielen geflossenen Schweißtropfen in zehn Jahren vorbereitender Aktivitäten. Das schönste Geschenk bereitet sich jedoch der Sohn des Dorf-Chefs und Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes OSL. Noch am Vorabend feierte Roberto Mrose seinen 31. Geburtstag – das jedoch mit angezogener Handbremse. "Schon der kleinste Fehler genügt, um am Ende mit leeren Händen dazustehen. Wir sind voll konzentriert und werden alles daransetzen, den Spreewald-Cup zum dritten Mal in Folge zu verteidigen", lässt sich der Teamchef vor Wettbewerbsbeginn entlocken. Beim zweiten Durchlauf lockert Roberto Mrose seine Handbremse vollends. Bei 19,84 Sekunden bleibt die elektronische Zeitangabe für ihn stehen. Wettkampf-Moderator Hartmut Lauks (Groß Radden) kann sein Schwärmen nicht mehr kontrollieren. Erst recht, als die Klein Raddener auch noch beim zweiten Saisonlauf der "Extraliga Germany 2017" der Konkurrenz davonlaufen. Gekrönt wird der unvergessliche Tag durch das beeindruckende Abschneiden der Männermannschaft aus Zerkwitz, die beide Wettbewerbe mit Bronze abschließen. Platz zwei holt sich das Team Firesport Germany. Allein bei den Frauen ging der Sieger-Kelch in diesem Jahr an regionalen Mannschaften vorbei. Endstand: 1. Team Lausitz, 2. Trebendorf (SPN), 3. Plötzin (Havel). Seit dem ersten Spreewald-Cup mit von der Partie ist Reinhard Miethke (62) aus Kittlitz. Als Dank für seine Treue als Wettkampfrichter ist dem Löschmeister beim Begrüßungsappell das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes OSL verliehen worden. Ein Wiedersehen gibt es womöglich am 23. September, wenn in Klein Radden der 2. Jugendspreewald-Cup veranstaltet wird. Quelle: lr-online.de

Fotos: Uwe Hegewald