04. März 2018 / 16:03
Autor:  Uwe Hegewald

Die Delegierten haben gewählt

Sebastian Lehmann aus Gahlen (Stadt Vetschau) ist der neue Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Oberspreewald-Lausitz

Seit Samstagnachmittag ist es amtlich. Belange und Interessen der Feuerwehrleute zwischen Ortrand und Ragow werden ab sofort von einer neuen Führungsriege wahrgenommen und umgesetzt. Grundlage bildet ein neu gewählter Vorstand im Rahmen der jährlichen Delegiertenkonferenzen des KFV-OSL in der Bauernküche Bronkow. 94 Delegierte folgten der Einladung zu einer Versammlung  der Superlative. Immerhin galt es, für sechs Vorstandsmitglieder adäquate Nachfolger zu finden und die langjährigen Zugpferde in den verdienten Ruhestand zu verabschieden. „Wir werden alles daran setzen, die großen Fußstapfen unserer Vorgänger zu füllen. Das ist jedoch nicht die alleinige Aufgabe des neu gegründeten Vorstandes. Gefragt seid ihr alle“, appellierte Sebastian Lehmann in seiner Antrittsrede. 80 der 94 Delegierten sprachen dem neuen Vorsitzenden des KFV-OSL das Vertrauen aus. Neben dem stellvertretenden Ortswehrführer aus Gahlen sind weitere fünf neue Verbandsmitglieder in den Vorstand gewählt worden: Stephanie Scholz (Senftenberg/ebenfalls 80 Stimmen), Wieland Fabricius (Lauchhammer/76), Alexander Paulisch (Senftenberg/74), Volker Mittig (Grünewald-Sella/72) sowie Max Mattheus (Großkmehlen/43). Auf den im Vorstand wiedergewählten Vetschauer Stadtwehrführer Holger Neumann entfielen 85 Stimmen, auf den Ortswehrführer von Großräschen, Olaf Schulz 77 Stimmen. Neben dem auf einer konstituierenden Sitzung zum Verbandsvorsitzenden benannten Sebastian Lehmann, konnten die Delegierten einer zweiten Antrittsrede lauschen. Tobias Pelzer, im Dezember 2017 zum OSL-Kreisbrandmeister berufen, beteuerte, die bewährte Zusammenarbeit mit dem Kreisverband fortsetzen zu wollen. 24 Jahre ist diese von zwei Feuerwehr-Urgesteinen entscheidend geprägt worden: Vereinsvorstand Manfred Mrose (Klein Radden) und Geschäftsführer Harald Jurke (Grünewald-Sella). „Ein superfunktionierendes Team und eine Institution im Landkreis OSL“, würdigte Katrin Lange, Staatssekretärin im Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg. Landesfeuerwehrpräsident Werner-Siegwart Schippel befand: „Eine Ära geht zu Ende.“ Keinen der 94 Delegierten hielt es mehr auf den Plätzen, als Manfred Mrose und Harald Jurke das Brandenburger Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold verliehen wurde. Manfred Gerdes (Eichwalde), Ehrenpräsident des Landesfeuerwehrverbandes, heftete seinen langjährigen Weggefährten den Orden persönlich ans Revers der Uniformjacke. Zuvor nutzte Manfred Mrose seinen letzten Rechenschaftsbericht,  um den Stellenwert der Feuerwehren hervorzuheben. Mit Sorge betrachte er jüngste Geschehnisse, mit denen sich Einsatzkräfte konfrontiert sehen. „Mir schwillt der Kamm, wenn ich höre, dass Feuerwehrleute tätlich angegriffen werden, Böller in Richtung Einsatzkräfte fliegen oder Rettungsgassen verhindert werden“, beklagte er.
260 Brände in OSL vergangenes Jahr Landrat Siegurd Heinze informierte über die Einsätze 2017. So wurden Feuerwehrleute in OSL zu 260 Bränden gerufen. Den deutlichen Anstieg auf 882 Technische Hilfeleistungen führt er insbesondere auf die Herbststürme zurück. Bei 155 Verkehrsunfällen konnten 108 Menschen gerettet werden. „Für 17 Personen kam jede Hilfe zu spät“, so Heinze.
Quelle: lr-online.de weitere Fotos des Tages unter: http://neumann-holger.de

Fotos: Ho. Neumann