07. September 2022 / 22:09
Autor:  Uwe Hegewald

Frust und Einsatzstress hinter sich gelassen

Kreisfeuerwehrtag Wetterextreme hielten die Feuerwehren in Atem. Die vom Land bereitgestellten Tanklöschfahrzeuge kamen da recht.

In Sachsen steht ein Getreidefeld in Flammen und kurz davor, die  brandenburgische Landesgrenze zu überschreiten. Beängstigend schnell nähert sich das Feuer einem angrenzenden Wald und droht  sich zu einem Flächenbrand zu entfalten.

Stolz auf „Wunderwaffe“

Wieder einmal, in dem dramatischen Dürrejahr 2022 mit seinen verheerenden Bränden auf zahlreichen forst- und landwirtschaftlichen Flächen. Feuerwehrleute aus dem beschaulichen Bronkow stellen sich der Feuerwalze entgegen – und das mit Erfolg. Seit April dieses Jahres verfügt die Ortsfeuerwehr über eines der begehrten Tanklöschfahrzeuge TLF-W BB, die speziell für die Waldbrandbekämpfung geschmiedet worden sind. „Ein geniales Fahrzeug“, schwärmt Marko Lehmann. „Die Investitionen des Landes haben sich wirklich gelohnt“, so der Bronkower, der mit weiteren  Kameraden und der „Wunderwaffe“ des tschechischen Herstellers THT in Polička unter anderem auch zu Brandbekämpfungen nach Mühlberg und Falkenberg geeilt war. Insgesamt sind vom Land in diesem Jahr 35 TLF-W BB vom Typ Tatra Force T815-7 4×4 in den Dienst gestellt worden. Landesbranddirektor Michael Koch rechtfertigt die Investitionen: „Aufgrund der Klimaveränderungen müssen wir bezüglich der Brandbekämpfungen zukünftig mit noch mehr Einsätzen rechnen. Die Prioritäten haben sich verschoben“, stellt er klar. Darin eingeschlossen seien die Träger des Brandschutzes, entsprechende Gremien, aber auch die Betriebe und Familien, so Koch im Rahmen des 25. Kreisfeuerwehrtages Oberspreewald-Lausitz in Altdöbern. 2018 ist das Stelldichein der ehrenamtlichen Floriansjünger des Landkreises letztmals ausgetragen worden. Vier schmerzhafte Jahre sind seit damals vergangen, in denen es in den Reihen der Feuerwehr einige Verluste von Kameraden zu verschmerzen gab, die eine Corona-Erkrankung nicht überlebten.

Zahlreiche Einsätze

Wie Sebastian Lehmann, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, in seinen Begrüßungsworten sagt, sei die Brandschutzeinheit anno 2022 so gefordert gewesen, wie noch nie. Am zurückliegenden Donnerstag musste zum Beispiel die Calauer Feuerwehr ausrücken, um in der Mühlenstraße brennende Strohballen zu löschen. 200 Meter weiter entdecken die Einsatzkräfte einen weiteren Entstehungsbrand, der mit dem Strohballen Feuer in Zusammenhang stehen könnte. Ist hier etwa wieder ein Brandstifter unterwegs, wie er die Calauer Feuerwehrleute bereits vor drei Jahren in Dauerstress versetzte? Wie einer der anwesenden Calauer Feuerwehrleute erzählt, will auch die hinzugezogene Polizei vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung nicht ausschließen. Auch wenn die Calauer selbst nicht an den einzelnen Feuerwehrsport- Disziplinen teilnehmen, sind sie beim Kreisfeuerwehrtag präsent. Um zu plaudern, Mannschaften anzufeuern, zu schlemmen oder mit ranghohen Funktionären und ebenso wichtigen Damen und Herren aus Politik und Verwaltung ins Gespräch zu kommen. Und um Kameradschaft zu demonstrieren, wie am Beispiel von Dustin Kschuppa. Seit Kindesbeinen mischt er in Hohenbocka bei der Feuerwehr mit. „Wie schon mein Vater“, so der 21-Jährige, der in Altdöbern in besonderer Mission unterwegs ist. „Bei den Kameraden aus Grünewald/Sella ist der TS-Maschinist ausgefallen. Als ich gefragt wurde, einzuspringen, musste ich nicht lange überlegen.“

Auch deshalb braucht es diese Kreisfeuerwehrtage, betont Vetschaus Stadtwehrführer Holger Neumann. Im Kreisfeuerwehrverband OSL für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Bronkower ist Schützenkönig

Marko Lehmann schafft es gleich mehrmals auf den Kamerachip. So geht der Bronkower beim begleitenden Luftgewehr-Schießen als Schützenkönig hervor, wie auch bei der Suche nach dem stärksten Feuerwehrmann.

Quelle: lr-online.de

Fotos: Uwe Hegewald