07. Juni 2023 / 16:06
Autor:  Uwe Hegewald

Blaulicht-Report aus dem Zeltlager

Dutzende Einsatzfahrzeuge zog es Pfingsten zum Flugplatz Bronkow, wo der Feuerwehrnachwuchs des Landkreises seine Zelte aufgeschlagen hatte

„Hier geht jeder für jeden durchs Feuer, im Regen stehen wir niemals allein. Und solange unsere Herzen uns steuern, wird das auch immer so sein“, schallt es aus den Lautsprechern der Zeltstadt. Die Textzeilen des Songs von Andreas Bourani stehen symptomatisch für die Atmosphäre des 1. Zeltlagers der Kreisjugendfeuerwehr Oberspreewald-Lausitz. Gemeinsames Streben, Geschlossenheit und Kameradschaft kennzeichnen das Stelldichein, zu dem 15 Blaulichtorganisationen aus dem gesamten Landkreis angereist sind. „Genau so haben wir uns das vorgestellt. Ich bin begeistert“, zieht Marcel Ferchof am Sonntag ein Zwischenfazit. Der Neupetershainer und Altdöberner Amtsjugendfeuerwehrwart ist der Motor des mehrtägigen Zeltlagers, für das er bereits 2020 erste Ideen entwickelte. Bei Stephanie Schneider (Senftenberg) und Tino Kuhnke (Großräschen) stieß Ferchof sofort auf offene Ohren, die ihn in Sachen Organisation aktiv unterstützten. „Wichtig für die Umsetzung war das generelle Interesse unserer Jugendfeuerwehren“, nennt Fred-Hagen Karzenburg eine Ausgangsvoraussetzung. Dabei verweist der Kreisjugendfeuerwehrwart auf die Landkreise Spree-Neiße und Dahme-Spreewald, wo vergleichbare Jugendzeltlager seit über 20 Jahren durchgeführt werden. „Der logistische und organisatorische Aufwand ist immens. Hut ab, was das Organisationsteam und die hinzugesellten Unterstützer hier auf die Beine gestellt haben“, würdigt Karzenburg. Selbstverständlich habe auch die Kreisjugendfeuerwehr unterstützend unter die Arme gegriffen, so der Calauer. Immerhin galt es im Vorlauf ein geeignetes Areal zu finden, Verpflegungsstellen und Sanitäranlagen zu etablieren, Anmeldungen zu erfassen, aber auch den Finanzierungsbedarf nicht aus den Augen zu verlieren. Und es galt für Ausflüge eine entsprechende Fahrzeugflotte bereitzuhalten. „Wir besuchten das Feuerwehrmuseum in Welzow, das Feuerwehr- und Katastrophentechnische Zentrum in Großräschen, den Naturlehrpfad der Oberförsterei Calau in Chransdorf und das Besucherbergwerk F 60, wo wir uns zu einem Gruppen- und Erinnerungsfoto versammelten“, zählt Marcel Ferchof auf. Samstagabend gab es eine Disco und Sonntagabend eine Kino-Vorführung, so der Organisationschef, der im vergangenen Jahr zum Fachbereichsleiter „Lager und Fahrten“ der Kreisjugendfeuerwehr OSL berufen wurde. „Eine rundum gelungene Sache. Wir haben alle riesigen Spaß“, fasst Jasmin Mittig zusammen. „Ich bin so dankbar, dass ich meinen Dienst im Ruhlander Seniorenheim tauschen konnte, um hier dabei zu sein.“ Es war quasi die letzte Gelegenheit, das Zeltlager als Teilnehmerin zu besuchen, das auf Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren ausgerichtet ist. Jasmin Mittig hat inzwischen das 18. Lebensjahr erreicht und könnte einer Folgeveranstaltung dann nur noch als Betreuerin beiwohnen. „Das ist nicht ausgeschlossen“, so die Ruhlanderin, für die Feuerwehr Herzenssache ist. Mit absolvierter Truppmann/frau-Ausbildung und Sprechfunk-Qualifikation verstärkt sie inzwischen die Einsatzabteilung in ihrer Kleinstadt. Vertreter des THW, DRK, der Polizei, des Katastrophenschutzes, der ASB oder Johanniter bereichern das Lagerleben, das beim Zusammenstellen einer Blaulichtmeile einen weiteren Höhepunkt erfährt. Aus Berlin hat sich sogar eine Rettungshunde-Staffel auf den Weg in die temporäre Zeltstadt gemacht, die mit Vorgärten zu überraschen wusste. „Jede Gruppe hatte die Aufgabe, vor ihren Zelten einen attraktiven Vorgarten zu gestalten“, nennt Jasmin Mittig den Zusammenhang. Und das mit strahlendem Gesicht, durfte sie doch mit ihrem Team den Pokal für Platz 1 der Lagerolympiade entgegennehmen. An insgesamt 15 Stationen musste der teilnehmende Feuerwehrnachwuchs, Wissen, Geschicklichkeit und Talent unter Beweis stellen. Die Pokalübergabe erfolgte im Beisein von Landesjugendfeuerwehrwartin Anja Lehmann.

Quelle: lr-online.de

Fotos: U. Hegewald