13. März 2024 / 14:03
Autor:  Uwe Hegewald

Der neue Vorstand ist gewählt

Baby bringt Senftenbergerin Glück bei Verbandswahl

Die Feuerwehrleute aus OSL haben gewählt. Der Vorstand des Kreisverbandes ist jung und weiblich. Warum sich ein Baby als Glücksbringerin für die Stadtjugendfeuerwehrwartin aus Senftenberg erweist.

Die Würfel sind gefallen. Für die kommenden sechs Jahre wird Torsten Kühn die Geschicke des Kreisfeuerwehrverbandes Oberspreewald-Lausitz (KFV-OSL) leiten. Der Hauptlöschmeister aus dem Vetschauer Ortsteil Ogrosen folgt dem bisherigen Vorsitzenden, Sebastian Lehmann, der für den Posten aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidiert hat. Nach dem Rückzug von Holger Neumann (Vetschau) und Alexander Paulisch (Hörlitz) galt es zusätzlich zwei weitere Funktionen zu besetzen.

Aufmerksamkeit zog zuerst Mathea auf sich. An der Seite ihrer Mutter Stephanie nahm der am 27. Januar dieses Jahres geborene Wonneproppen an der Delegiertenversammlung in der Bauernküche Bronkow teil. Mit nachvollziehbarem Grund – trat Mama Stephanie Schneider als Verbands-Geschäftsführerin doch zur Wiederwahl an. Und die Neugeborene sollte sich als Glücksbringer erweisen, brachte es doch keine weitere Kandidatin oder kein weiterer Kandidat auf einen so hohen Stimmenanteil: 105 der 114 Delegierten sprachen der Stadtjugendfeuerwehrwartin aus Senftenberg das Vertrauen aus.

Frauenanteil im Feuerwehr-Vorstand OSL so hoch wie nie

Freuen darf sich die Löschmeisterin ebenso auf femininen Beistand. Mit Barbara Choritz (Kittlitz) und Ina Römuss (Missen) sind zwei weitere Frauen in den Verbandsvorstand gewählt worden. Ein Novum in der Geschichte des Vereins, der sich am 8. Januar 1994 gründete und das 30-jährige Jubiläum im April mit einem Festakt angemessen feiern will.

In seinen Grußworten hob Landrat Siegurd Heinz (parteilos) den Stellenwert des KFV-OSL hervor. „Nur im Verband wird man wahrgenommen. Kleinteiligkeit bringt uns nicht weiter.“ Seinen Ausführungen ließ er Zahlen folgen.

So galt es im zurückliegenden Jahr 315 Brände zu bekämpfen. „Bedauerlicherweise kam es auch zu 252 Fehlalarmierungen, davon 92 durch Brandmeldeanlagen, 156 blinde und vier böswillige Alarme“, teilte er mit. Bei 47 Wohnungsbränden konnten zehn Personen gerettet werden. „Leider verloren bei diesen zwei Menschen ihr Leben“, so der Landrat.

Feuerwehreinsätze bei 180 Unfällen in Oberspreewald-Lausitz

Auch bei den 180 Verkehrsunfällen, zu denen die Feuerwehrleute des Landkreises gerufen wurden, kam für zwei Personen jede Hilfe zu spät. 74 Frauen, Männer oder Heranwachsende konnten gerettet werden.

Der extra zur Delegiertenversammlung aus Gransee (Oberhavel) angereiste Frank Kliem sprang Siegurd Heinze verbal zur Seite. „Wer Hilfe benötigt, wird diese auch weiterhin erhalten“, so der Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg, der das unter anderem an den finanziellen Zuwendungen festmacht. „In der zurückliegenden Legislaturperiode sind vom Land 230 Millionen Euro für den Brand-, Katastrophen- und Bevölkerungsschutz bereitgestellt worden“, hielt er den Anwesenden vor Augen.

Feuerwehrleute in OSL: Ohne Familie geht es nicht

Bevor Kliem dem scheidenden Sebastian Lehmann das Brandenburger Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ans Revers heftete, dankte er diesem für dessen Zusammenarbeit. „Die Meinung der Feuerwehrleute des Landkreises OSL hat er dem Landesfeuerwehrverband immer sachlich und kritisch herübergebracht.“ Der Ausgezeichnete relativierte: „Ohne das Engagement vieler Kameradinnen und Kameraden sowie das Verständnis in den Familien hätten zahlreiche Vorhaben nicht realisiert werden können.“ Stellvertretend nannte er das neue Feuerwehrdepot in Boblitz, das Rettungsboot für die Feuerwehr in Sedlitz sowie die beiden Drehleitern in Lübbenau und Senftenberg im zurückliegenden Jahr.

Den Trägern des Brandschutzes gegenüber richtete er bei seinem Abschied aus der Führungsriege einen Appell. „Sicher müssen die Kommunen aufgrund der aktuellen Lage an vielen Stellen sparen, aber bitte nicht auf dem Rücken der Feuerwehrleute.“

 

Die neue Führungsriege

► Vorsitzender: Torsten Kühn (Ogrosen), 1. Stellvertreter: Volker Mittig (Grünewald-Sella), 2. Stellvertreter: Alexander Schilmann (Saßleben)

► Geschäftsführerin: Stephanie Schneider (Senftenberg), Schatzmeister: Robert Noack (Großräschen), Pressesprecherin und Öffentlichkeitsarbeit: Ina Römuss (Missen), Schriftführerin: Barbara Choritz (Kittlitz), Feuerwehrhistorik: Wieland Fabricius (Grünewalde).

► Der KFV-OSL gilt als Sprachrohr für 2532 aktive Mitglieder, rund 800 Feuerwehrleute der Alters- und Ehrenabteilung sowie über 1100 Nachwuchsfeuerwehrleute.

(Quelle: Lausitzer Rundschau ; Autor: Uwe Hegewald)

Fotos: U. Hegewald